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Alt 20.09.2010, 15:14
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eos eos ist offline
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Standard AW: Palliative Chemo ???

Hallo Heike,

ich würde einem Krebserkrankten niemals Ratschläge erteilen wollen, sich für oder gegen eine Chemotherapie zu entscheiden. Denn ich glaube, dass diese Entscheidung allein der Betroffene für sich treffen kann und sollte. Und diese Entscheidung ist keinesfalls einfach.

Was ich allerdings zu Deinem Posting beitragen kann, ist meine persönliche Einstellung und mein persönlicher Umgang mit meiner Erkrankung. Ich bin mir auch durchaus im klaren darüber, dass mein persönlicher Weg nicht der Weg ist, welchen die meisten Betroffenen gehen. Aber ich gehe ihn ganz bewusst und bin sicher, dass er der FÜR MICH richtige Weg ist.

Ich habe mich nach meiner Diagnose vor zwei Jahren nach wirklich langem Ringen mit mir, jedoch in Anbetracht meines pathologischen Befundes/Staging und dem deshalb dringenden Zuraten meiner Ärzte schließlich zur Durchführung einer Chemotherapie entschlossen (FEC und Docetaxel/Herceptin). FEC war kein Zuckerschlecken, aber war durchzustehen. Bei Docetaxel/Herceptin ging ich durch die Hölle. Für mich stand danach fest, egal wie sich mein Zustand weiter entwickeln würde, eine weitere Chemo werde ich nicht mehr machen.

Auch heute noch habe ich dieselbe Einstellung, was mir persönlich das gute Gefühl gibt, dass ich mit meiner Entscheidung im Reinen bin. Eine gewisse Lebensqualität ist mir einfach sehr wichtig und ich möchte diese durch eine weitere Chemo nicht aufs Spiel setzen. Nicht einmal, wenn für mich dadurch vielleicht unter dem Strich drei Monate mehr an Lebenszeit herausspringen sollten (was man ja ohnehin nicht weiß, ob dies wirklich der Fall wäre).

Liebe Heike, ich denke, egal, wie Du Dich in Deiner Situation entscheidest, solange Du Dich GANZ BEWUSST für das eine oder das andere entscheidest, Du wirst das Richtige für Dich tun!

LG eos
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