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Alt 18.01.2003, 08:02
Gast
 
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Standard in Australien, brauche Zuspruch!

Hallo Susi und Monika,
euere Antworten helfen mir sehr! Besonders, da ich nun auch noch von jemandem im Stich gelassen werde, in den ich mein Leben lang größtes Vertrauen hatte:
Ich habe nämlich in Deutschland auch noch einen Halbbruder und seine Frau und ich dachte bisher, dass wir wirklich eng verbunden sind. Er ist 19 Jahre älter als ich, nicht der Sohn meines Vaters.
Nachdem ich vor 13 Jahren herkam, hatte mein Vater wohl den Kontakt fast völlig einschlafen lassen (unsere Mutter starb 1978)
Schon am Anfang, als mein Vater diagnostiziert wurde, haben sie mich wissen lassen, dass sie sich nicht um ihn kümmern können, weil sie selbst zuviel am Hals haben (stimmt, sie sind auch nicht ganz gesund und hatten mehrere Schicksalsschläge in den letzten 2 Jahren). Na gut, verstehe ich ja, aber sie haben sich seit Mitte Dezember noch nicht einmal nach meinem Vater erkundigt oder mir sonst irgendwie moralische Unterstützung gegeben. Trotzdem hatte ich ihnen endlich letzten Mittwoch per Email von diesem Neuesten geschrieben und wollte doch nichts anderes als etwas Aufmunterung. Ich weiß, dass meine Schwägerin jeden Tag ihr Email abruft und ich habe noch nicht einen Ton gehört, dabei habe ich immer sofort geantwortet, wenn bei ihnen was Schlimmes passierte! Ich fühle mich von ihnen wirklich total im Stich gelassen.
Ich bin so froh, dass ich dieses Forum gefunden habe!

Was mich angeht, ich habe in den letzten Tagen versucht zu analysieren, was mich wirklich so umgehauen hat! Ich hatte auch gestern ein sehr langes Gespräch mit meinem Arzt.

So furchtbar und egoistisch sich dies anhört!!! Es stellt sich heraus, dass es nicht so sehr diese schlimmen Nachrichten mit meinem Vater waren.
Mein erster Zusammenbruch vor 5 1/2 Jahren hatte viele schwere Phobien ausgelöst - das heißt, panische und völlig irrationale Ängste, die, wenn man auch genau weiß, wie irrational sie sind, nicht vom Betroffenen kontrolliert werden können - Ich dachte, ich hätte mich allmählich durch eine nach der anderen durchgearbeitet, aber es sieht so aus, als ob ich mir was vorgemacht hatte! Die schlimmste, Agoraphobia (grob gesagt panische Angst, auch nur kürzeste Zeit von zu Hause weg zu sein) hat mich jetzt wieder umgeworfen.
Ich merke es jetzt auch: Jedesmal, wenn ich auch nur denke, dass ich vielleicht doch hinkann, wenn es mir zumindest körperlich wieder besser geht, fängt es sofort wieder voll an.
Main Arzt sagt, es gibt nur eine Möglichkeit für mich, wieder auf die Beine zu kommen: Ich MUSS, auch ganz tief innen, akzeptieren, dass ich unter keinen Umständen hin kann.
Mein Gott, das fällt mir so sehr schwer! Aber ich muss es versuchen.
Papa war gestern am Telefon einigermaßen, seine Stimme war etwas stärker und er konnte auch relative lange Zeit und einigermaßen ruhig mit mir sprechen. Das kann sich natürlich jederzeit wieder ändern, aber ich bin schon dankbar, dass er wohl auch nicht ganz so schlimme Tage hat!

Ich habe eine Frage, denn ich muss lernen, wie ich mit ihm umgehen soll: Ist es möglich, dass es ihm grundsätzlich Tageszeit bedingt etwas besser geht?
Wie sind euere Erfahrungen da? Die letzten beiden Tage hatte ich schon morgens (nach deutscher Zeit) vor der Bestrahlung angerufen.
Danke für jede Antwort, die ich wieder bekomme!!!
Astrid
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