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Alt 07.03.2005, 10:44
Gast
 
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Standard Blasenentfernug, schwierige OP???

Hallo, Anja,

wenn ein sog. "muskelinvasives" Harnblasenkarzinom gefunden wurde, d.h. ein Stadium mindestens pT2 in der voraufgegangenen transurethralen Tumorresektion, ist es die einzige Chance, die Vater hat, die Erkrankung 5 Jahre zu überleben. Dann allerdings mit gutem Erfolg. Bei einer Entdifferenzierung, also hoher Aggressivität des Tumors (sog. "G", bei z.B. G3 hoch aggressiv) geht man heute sogar so weit, auch dann die Zystektomie zu empfehlen.

Es ist eine ganz klare Risikoabschätzung: i.Z.n. Herztransplantation ohne Komplikationen ist das Risiko, unter der OP oder unmittelbar darauf zu versterben, erheblich um einige Zehnerpotenzen geringer als das Risiko, am Blasenkrebs innerhalb von 3-5 Jahren zu versterben, wenn nicht operiert würde. Man darf dabei nicht vergessen, daß ja bei einer Transplantation die Immunität, also auch die Kraft des Körpers, Tumorzellen abzuwehren, massivst eingeschränkt wird, also wenn der Tumor streuen sollte, sind die Möglichkeiten, dann einzugreifen z.B. mit Chemo, arg begrenzt.

An Gast: in dem Alter sollte man wirklich ALLE Möglichkeiten nutzen, auch die ansonsten nicht als Standard anzusehende adjuvante Cheomo. Nicht trotz, sondern wegen des Alters. Ein aggressiver Blasentumor ist eine extreme Rarität in dem Alter. Achtung: Blasenkrebs kann eine Berufskrankheit sein! Der einzige Krebs, der von den BGen diesbezgl. anerkannt ist!
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