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Alt 05.09.2017, 20:03
Philipp31 Philipp31 ist offline
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Standard Mega Angst vor Rezidiv nach 12,5 Jahren :-(

Hey zusammen!

Erstmal möchte ich mich vorstellen: ich heiße Philipp, bin 31 Jahre alt und vor 12,5 Jahren (also mit 18) an Hodenkrebs erkrankt. Zu dem Zeitpunkt war das so eine Sache, die mir so gar nicht in meinem Leben gefehlt hat

Die Krebsart war ein Teratom oder Teratokarzinom, ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr genau, glaube aber letzteres. Nach Entfernung eines Ei's und negativer TIN beim anderen wurde erstmal mit Wait & See weitergemacht, da in den CT's keine Metastasen gefunden wurde. Dies sollte sich jedoch mit meinem zweiten Nachsorgetermin nach einem halben Jahr ändern, hier wurden auffällig erhöhte Tumormarker festgestellt und daraufhin im CT eine Metastase in der Nähe der Bauchschlagader, die an dieser Stelle nicht operiert werden konnte, da zu gefährlich. Also sollte ich 3-4 Zyklen Chemo (Cysplatin) bekommen, und da die von Anfang an gut angeschlagen hat blieb es dann bei 3 Zyklen. Nach der Chemotherapie hatte sich an der Stelle wo einst die Metastase war eine Lymphozele gebildet, die auch einige Jahre da blieb, nun aber wohl verschwunden ist.

So weit, so gut... letztes Jahr habe ich ein Spermiogramm machen lassen, das ganz gut aussah (> 100 Mio Spermien und 85% A-Beweglich), und auch der Testosteronspiegel sah mit 8,8 (normal sind 3 bis 9) sehr gut aus!

Eigentlich läuft mein Leben super, aber seit einigen Monaten habe ich diese verdammte Angst, dass ich wieder rückfällig werden könnte, also ein Rezidiv erleiden könnte.

Grund für diese plötzliche Angst ist, dass ich nach den ganzen Jahren, in denen ich die Krankheit schon fast vergessen habe, mal wieder hier vorbei geschaut habe, und gesehen habe, dass z.B. der User Hans noch nach 19 Jahren ein Rezidiv bekommen hat (http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=60587), auch mit einem Teratomanteil. Meine weiteren Recherchen per Google erbrachten mir viel Frust. Immer wieder war die Rede davon, dass gerade bei dieser speziellen Krebsart mit einem Rezidiv auch noch nach weit über 10 Jahren zu rechnen sei, gerade wenn die Metastase bzw. Lymphknoten nicht operativ entfernt wurden. Dies war bei mir ja aufgrund der schlechten Lage nicht möglich Scheinbar ist ein Teratom chemoresistent und kann lange Zeit schlummern um dann noch nach Ewigkeiten wieder auszubrechen. Kennt sich einer von euch damit aus und kann mir hierzu etwas sagen?

Auf www.aerzteblatt.de habe ich z.B. das hier gefunden:
"Rückfälle der Hodentumorerkrankung ereignen sich in den meisten Fällen innerhalb der ersten zwölf Monate nach dem Therapieabschluss, einige auch noch im zweiten Jahr. Spätere Rückfälle sind zwar selten, aber ebenfalls grundsätzlich heilbar. Besonders Teratome können noch nach mehr als zehn Jahren rezidivieren. Gefährdet erscheinen Patienten, die keine Residualtumorresektion hatten."

Daher soll diese Gruppe von Betroffenen auch ein Leben lang zur Nachsorge gehen, die ich jedoch ehrlich gesagt schon seit 7 Jahren schwänze

Warum habe ich so eine Angst? Es würde mich fertig machen, wenn durch eine dann bevorstehende Lymphknotenentfernung etwas an meinem natürlichem Ejakulationsverlauf oder überhaupt am "Spaß" verändert werden würde
Außerdem war die Chemo wirklich beschissen und ich habe Angst, das ganze nochmal durchzumachen, es so vielen Leuten erzählen zu müssen (auch die von meiner Ersterkrankung noch gar nichts wissen) etc...

Morgen habe ich mir einen Termin beim Urologen geholt, um wenigstens meine Tumormarker im Blut einmal zu checken. Ich denke danach werde ich das auch jedes Jahr machen. Ist ein CT oder MRT des Bauchraums wohl auch notwendig?

Gibt es hier im Forum evtl. Langzeitüberlebende, die eine ähnliche Vorgeschichte hatten wie ich (Teratom oder Teratokarzinom, Metastasen, keine Entfernung von Lymphknoten) und wie geht es euch jetzt, nach welcher Zeit? Natürlich dürfen auch gerne andere Betroffene erzählen, ich freue mich über jeden Eintrag

Vielen Dank für das geduldige Lesen

Geändert von Philipp31 (06.09.2017 um 19:07 Uhr)
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