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Alt 02.12.2010, 21:40
kat´ou kat´ou ist offline
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Daumen runter Verlorenes Gefühl...

Hallo und schönen Abend!
Zuvor möchte ich sagen, dass meine Schwester bereits vor ein par Monaten hier schrieben hat, um Rat für den schlimmen und schmerzhaften blasenkrebs meiner Mama zu holen..... diese Zeiten sind nun anders....
Auch ich habs jetzt doch nicht mehr ausgehalten und musste einfach mal schreiben und sagen, dass ich mich so verloren und hilflos fühle.
Meine Mama ist am 8.11. zwei Monate tot.. Sie hatte Blasenkrebs und ehrlich gesagt, war im Mai noch alles gut, deshalb sitz ich jetzt wahrscheinlich auch so geschockt Tag für Tag hier.
Sie hatte Ende Mai eine "Blasenentzündung", die sich dann auf einmal als großer Tumor entpuppte, schon im Unterleib methastasiert, was man aber erst bei der Blasenentfernung entdeckte. ---->Blase/Eierstöcke/Eileiter, großer Teil der Harnröhre raus.
War eine wahnsinnig riesige OP und wir hatten immer, immer Hoffnung. Sie war so stark, sagte uns immer, dass sie bei uns bleiben will. Wollte wieder schnell gesund werden, auch mit Beutel statt Blase...sie war SO TAPFER!!!
Wir liebten sie so sehr. Sie hat alles für meinen Bruder der ADS hat, mich die Multiple Sklerose hat, meine Schwester und meinen Vater, der vor 6 Jahren qualvoll ebenfalls an Krebs starb und zuvor 2 Jahre von meiner Mutter zuhause gepflegt wurde, getan. Und das immer mit viiiiiel Liebe! Sie tat ALLES für uns!
In den 4,5 Monaten bevor meine Mama starb, durchlebte sie jeden Tag wahnsinnig große Qualen. Kein Schmerzmittel war genug, die Ärzte wussten nicht weiter. Die Chemo wurde viel zu spät gemacht und die Bestrahlungen waren die Hölle für sie (musste Tavor nehmen, um die 2 Minuten zu überstehen).
Sie war fast komplett die Zeit nur im Krankenhaus (wechselnd) und ich beschloss, meinen job zu kündigen, um sie zu pflegen. Hatten schon Pflegestufe beantragt, ich hatte meine Kündigungsfrist und dann bekam sie eine Blutvergiftung wegem dem Port. Bis zu diesem Tag hatten wir stets die Hoffnung, obwohl es soooooooo schlimm war.
Die nächsten 4 Tage verbrachten meine Geschwister und ich non-stop im Krankenhaus bis sie dann mit ganz viel Morphium einschlief, für immer. War seeeeehr intensiv,die Zeit mit ihr am Bett.

Ich kann den Schmerz wirklich nicht beschreiben, aber es frisst mich auf. Habe oft Selbstmordgedanken, tus aber nicht, weil ich einen ganz lieben Hund hab um den ich mich kümmer und nicht alleine lassen kann.
Habe nun auch noch meinen Freund nicht mehr nach 3 Jahren, da er es mit mir nicht mehr aushält. Ich sei so negativ, frigide und depressiv.
Ich nenn das schlichtweg TRAURIG! Ich habe keine Eltern mehr! Ich bräuchte sie so sehr, denn ich fühl mich so verloren...
meine geschwister und ich haben kaum kontakt, geht irgendwie nicht. zu viele Erinnerungen.
Ich bin jetzt ganz allein mit Hund, will nicht zum Psychiater oder -Therapeuten (hab ich ca. 9 schon im Laufe meines Lebens ausprobiert, war immer nutzlos)... hab jetzt keinen Job mehr, weiß nicht, ob ich in Frankreich wie zuvor leben soll, oder wie jetzt gerade hier, aufm Dorf, beim Friedhof meiner Eltern (Pflege so gern die Gräber mit vielen Tränen), in der Nähe meines Bruders. Ich weiß es nicht.
Das das Leben weiter geht, kann ich nicht grad bestätigen, denn ich finde, alles bleibt stehen.... man kann die Szenen im Kopf nicht mit Wörtern beschreiben.
....meine Mutter hat so sehr gelitten. Geschrien vor Schmerzen. Ich liebe sie so sehr! Sie ist alles für mich! Ich vermisse sie so sehr!!!
Man muss dazu sagen, dass vor 6 Jahren mein Vater starb, dann nach einem Jahr mein letzter Hund,dann mein Exfreund(Autounfall),dann mein Opa (Blasenkrebs),dann meine Omi(schilddrüsenkrebs),dann den Hund meiner Mama und 1 Woche danach meine heilige Mama.... der Tot begleitet mich so sehr im Leben.
Um realistisch denken zu können, muss man hart bezahlen....

und dann war ich ganz alleine irgendwie.... alles um mich herum zerstört.... und es weihnachtet sehr?!

Bitte helft mir!
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