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Alt 19.11.2005, 12:37
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Offener Brief an den Krebs

Hallo Katrin,
Du würdest Deinen Lehrer, von dem Du wichtiges für Dein Leben gelernt hast,
an die Wand stellen und abknallen? In Dankbarkeit die Gurgel zudrücken?
Mir geht es da anders: Ich möchte meinen Lehrer und Freund lieber in Frieden
entlassen. Ich empfinde keinen Haß, denn irgendwie habe ich ihn ja selbst gerufen.
Nun meine ich aber, daß 5 Jahre seines strengen Besuches wirklich genug sind.
LG
Rudolf

Hallo Daniela,
Deiner Wut eine Gestalt zu geben, sie anzubrüllen und ihr Deine Meinung zu sagen,
finde ich sehr gut. Und die Reaktion zeigt, daß Du vielen Menschen aus der Seele sprichst.
Mit meinem eigenen Krebs habe ich anders kommuniziert. Ich habe ihn gefragt, was er
mir zu sagen hat. Und ich glaube, verstanden zu haben.
Wenn aber eines meiner Kinder in jungen Jahren Krebs bekommen hätte . . .
es ist eine theoretische Frage, wie ich wohl reagiert hätte. Und die Antwort wäre spekulativ,
deshalb versuche ich es gar nicht erst.
Ja, der Krebs ist oft genug ein Selbstmordattentäter. Aber dafür kommt er auch nicht "in den Himmel".
Ich wünsche Euch beiden, Mutter und Tochter, sehr viel Mut zum Leben und Freude am Leben.
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (29.10.2023 um 22:44 Uhr)
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