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Alt 21.02.2007, 14:09
Anna10999 Anna10999 ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs in Berlin. Wohin sollen wir uns wenden?

Hallo Orgelbass,
danke für Deinen Brief.
Ich werde das mit dem anthroposophischen Ansatz sofort unter die Lupe nehmen. Wie ich ja schon in meinem letzten Brief geschrieben habe, bin ich eher so eine "Macherin", immer wenn Dinge oder Ereignisse mich ängstigen, fange ich an zu handeln-organisieren-lesen-fragen usw.
Das hilft mir.
Meinen Eltern geht zwar inzwischen auch so ein bißchen der "Arsch auf Grundeis", aber insgesamt sind sie viel gelassener und haben mehr Annahme als ich. Ich habe ihnen abgeraten, sich vor der Operation auf eigene Faust im Internet schlau zu machen (ist das nicht total bescheuert von mir??! Als könnte ich damit die Wirklichkeit verändern.) - ich möchte nicht, daß sie sich unnötig ängstigen, denn hier im Netz und im Forum ist mir klargeworden, daß es sich nicht nur um eine sehr tückische Krankheit handelt, die mit einer Operation nicht unbedingt aus der Welt zu schaffen ist, sondern daß wir uns auch der Tatsache stellen müssen, daß manche es eben nicht schaffen. Die Prognosen sind ja insgesamt gar nicht mal so schlecht, aber wenn bei Wikipedia steht, daß 5 Jahre nach einer Nierenkrebsoperation 50% der Patienten noch leben, heißt es ja nuneinmal im Umkehrschluß, daß 50% es nicht mehr tun.
Oh Mann. Seit einigen Tagen schmökere ich mich hier durch die Beiträge, und habe wirklich schon viel gelernt. Und ich habe viel Respekt vor der Offenheit und den Schicksalen der anderen. Heute Vormittag hab ich den Briefwechsel rund um Natascha23 gelesen. Habe Rotz und Wasser geheult. Und ich habe mich in so vielen Kleinigkeiten wiedergefunden. Dieses Kämpfen müssen. Kämpfen, selbst wenn neben mir schon alle die weiße Fahne schwingen, ist mein Impuls immer noch Kampf.
Ich denke, es es ist ja auch gut zu kämpfen, oder bei den Ärzten Forderungen zu stellen (die ich mit fundiertem Wissen begründen kann) - aber die andere Seite ist eben auch gut: zu lernen, wann mein Kämpfen mich von anderen trennt, statt mich zu verbinden ...
Das ist jetzt vielleicht alles ein bißchen wirr.
Es ist ja auch noch viel zu früh. Wir müssen die OP abwarten und das Ergebnis der Gewebeuntersuchung.
Es tut gut, den Ort hier gefunden zu haben,
Danke.
Anna
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