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Alt 24.04.2004, 11:54
Gast
 
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Standard Lungen-und Leberkrebs 2 J. nach Darmkrebs-OP

24.04.2004
Mein Paps hat mir gestern mitgeteilt, dass bei ihm Lungen- und Leberkrebs in einem inoperabelen Stadium festgestellt wurde.

Und das alles 2 Jahre nach einer erfolgreichen OP von Dickdarmkrebs mit anschließender leichter Chemo.

In der Folgezeit ging Paps immer regelmäßig zu allen Nachsorgeuntersuchungen, hauptsächlich bestehend aus Darmspiegelungen. Die letzte Darmsp. vor 2 Wochen fiel gut aus. Er war sehr erleichert und optimistisch.

Doch eine, wie er dachte, verschleppte Erkältung und kontinuierliche Schmerzen im Rücken- und Schulterbereich veranlassten ihn, seinen Lungenarzt (Paps hat Schlaf-Apnoe und ist deshalb regelmäßig beim Lungenarzt) aufzusuchen, der ihn nach dem Röntgen zum CT überwies.

Vorgestern bekam er die Diagnose von seinem Hausarzt mitgeteilt. Er ist nun ziemlich fertig, wie wir auch.

Da der Onkologe, der in damals behandelt hat, derzeit in Urlaub ist, nimmt er es hin, das Wochenende mit der Ungewissheit zu leben, ob eine Chemo- oder Strahlentherapie angeraten ist und wie seine weitere Behandlung aussehen kann.

Auf meine Nachfrage, ob und warum die Metastasen nicht früher erkannt worden sind, wiederholte Paps die Entschuldigungen seiner Ärzte, dass speziell diese Marker nach der OP nicht untersucht worden seien und auch schlecht hätten erkannt werden können (?). Ich bin kein Experte und kann die Aussagen deshalb nicht beurteilen.

Als mein Vater vor 2 Jahren Darmkrebs hatte, habe ich versucht, mich über das Internet zu informieren. Ich hatte eine Klinik ausfindig gemacht, die sich insbesondere auf Darmkrebs spezialisiert hat.

Leider wünschten meine Eltern damals nicht, dass ich mich einmische. Insbesondere meine Mutter (leidet unter Depressionen) und meine Schwester empfanden es als Kritik, dass sie sich nicht ausreichend kümmern, als ich vorschlug, sich vor der OP noch über andere Methoden bzw. Kliniken zu informieren. (Hintergrundinfo: Ich habe ein sehr gespanntes Verhältnis zu meiner Schwester, die mit ihrer Familie neben meinen Eltern wohnt, und die meine Mutter immer wieder sehr beeinflußt.)

Aufgrund der Erkrankung meiner Mutter (Depression) habe ich dann "aufgegeben" und mich damit abgefunden, dass Paps aus Bequemlichkeit, oder anderen nichtigen Gründen in der nächst gelegenen und nicht in der qualifiziertesten Klinik behandelt wurde.

Nun stehe ich wieder vor der Situation, dass ich mich einmischen möchte, da meine Eltern sehr passiv und manchmal sogar naiv im Umgang mit Ärzten und Obrigkeiten sind.
Denn: Ich zweifele an der Wahl seiner jetzigen Ärzte, insbesondere, wenn ich feststelle, dass mein Vater alle Vorsorgemassnahmen mitgemacht hat, die seine Ärzte ihm vorschlugen und dennoch so weit fortgeschrittener Lungen- und Leberkrebs (Diagnose: inoperabel) bis letze Woche nicht entdeckt wurde.

Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht und wie habt Ihr Euch verhalten?