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Alt 28.05.2017, 23:08
Oli admin Oli admin ist offline
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Standard Langzeittoxizität Spätfolgen

Wir ihr sicher alle schon wisst, haben Chemotherapie und Bestrahlung direkte Nebenwirkungen wie Haarausfall, Übelkeit und der gleichen.*
Wie ist das bei euch?*

Ich bin 2007 an Hodenkrebs erkrankt. Habe aber keinen wirklichen Schmerz im Hoden gehabt ,außer mal ein stärkeres Ziehen ,was aber ganz schnell wieder verschwunden ist. Immer so'ne kurze Sekunde. Ich war 22 und hatte extreme Rückenschmerzen. Naja, die Diagnose war dann Embryonales Karzinom des Linken Hodens, pt3 N1 S1 F0, Stadium 3 nach Lugano. Metastasen in Lunge und Lymphknoten. Der Hoden wurde dann einseitig entfernt und es gab drei mal ordentlich PEB. Hat auch super angeschlagen und die Nebenwirkungen waren erträglich. Hatte auch einen Port und die Lymphknoten wurden laparoskopisch entfernt. Danach habe ich eine Reha gemacht und habe das alles irgendwie überhaupt nicht richtig verarbeiten können. Irgendwie kam ich mir vor, als wäre ich in Trance. Ich war auch soo ziemlich viel allein in der Zeit. Von Freunden und Familie hatte ich nicht viel zu erwarten. Naja, seit dem habe ich mein Leben weiter gelebt. Habe kurz darauf die Liebe meines Lebens kennen gelernt und mit ihr auch einen wunderbaren Jungen bekommen. Durch sie habe ich erst realisiert, was überhaupt passiert ist.
Dann ging ein ewiger Kampf um einen vernünftigen Job los, damit ich meiner neu gewonnenen Familie etwas bieten konnte. Fort an war alles soweit ok. Immer zur Nachsorge und alles in Ordnung. 2011 der Durchbruch für mich in Sachen Arbeit. Habe nach fast 5 Jahren ständig wechselnder Arbeitgeber, endlich was vernünftiges gefunden. Aber dadurch habe ich meine Nachsorge 4 Jahre lang schleifen lassen. Als ich im Jahr 2015, Probleme mit meiner Blase bekommen habe, musste ich doch zum Urologen. Ich weiß das war sehr nachlässig, mir und meiner Familie gegenüber, aber ich hatte irgendwie Angst meine Arbeit und mein neues Leben zu verlieren. Hab mich dann gleich um einen Termin gekümmert, schnellstmöglich zur Nachsorge zu kommen und es war ,was den Hodenkrebs angeht, alles in Ordnung. Dann erzählte ich dem Arzt auch gleich das Problem mit der Inkontienenz. Eine Blasenspiegelung ergab dann das meine Blasenschleimhaut völlig zerstört ist. Laut meinem Urologen ist das auf die Chemotherapie zurück zu führen. Daran haben wir uns auch in den letzten 2 Jahren gewöhnt. Januar 2017 dann das Nächste,... ich hatte starke Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfung. Und jeden Tag starke Kopfschmerzen. Habe mir immer gleich Ibuprofen eingeworfen und meinen Arbeitstag, der zu diesen Zeitpunkt, mehr als nur stressig war, fortgesetzt. Das ging solange gut, bis ich im März fast zusammen gebrochen bin. Mein Urologe hat Blut im Stuhl festgestellt. Und seit dem bin ich zu Hause. Der Magen, sowie der Darm wurden gespiegelt und alles ohne Befund. Gleich im Anschluss wurde ein MRT vom Kopf gemacht,...ist auch unauffällig. Der Arzt meinte nur ,das das alles orthopädisch bedingt sei. Der Orthopäde stellte dann nach einer 10 Minuten Untersuchung auch nichts fest, außer einem senkrecht stehendem Halswirbel. Es gab keine Aufklärung oder aufbauende Worte. War von dem Orthopäden sehr enttäuscht ,da er auch meine letzte Hoffnung war und die Physiotheraphie hat auch nichts gebracht .So nun steh ich hier seit Januar und weiß nicht mehr weiter.*
Weitere Symptome sind:

Schwäche/Fatigue .Ich fühle mich wie ein 80-Jähriger. Mein Kopf glüht immer sehr stark, aber wenn ich Fieber messe, ist es immer normal. Und zu guter Letzt, hatte ich schon ein paar mal die Situation, das ich noch nicht einmal meinen Stuhl halten konnte.*

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Habe jetzt noch Termine beim Gastroenterologen und bei einem anderen Orthopäden ,wegen einer zweiten Meinung und noch einen Termin in der Inneren Medizin.

Was ist ,wenn das alles auch nichts bringt ? Ich bin mit den Nerven momentan fertiger, als damals,als die Diagnose Hodenkrebs kam. Ich bekomme auch schon harte Worte von meinem Chef. Das macht mich noch mehr kaputt ,als ob ich mir das alles nur einbilden würde. Manchmal zweifel ich schon an mir selbst. Ich habe Angst.
Gibt es jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht oder gar an ganz anderen Spätfolgen leidet.*

Ich würde mich über ein paar Antworten, Tipps oder Anregungen freuen. Liebe Grüße

Geändert von Oli admin (29.05.2017 um 19:21 Uhr)
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