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Alt 10.12.2010, 15:51
memi memi ist offline
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Registriert seit: 07.09.2010
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Standard AW: hart an der grenze zum melanom

Hallo Yvi,

bisher war ich hier eigentlich nur stille Mitleserin, aber auf Deine Frage/n muss ich mich jetzt einfach melden, da ich im Mai bzw. Juni diesen Jahres in fast der gleichen Situation war:

ich hatte am Oberschenkel ein Muttermal, das mir bereits vor 2 Jahren wegen Erhabenheit aufgefallen war. Damals bin ich zum Hautkrebs-Screening zu einer Hautärztin gegangen und es wurden 4 Muttermale entfernt, dieses besagte jedoch nicht als entfernungswürdig eingestuft. In der Schwangerschaft 09 schuppte es dann etwas, hab mal meinen Hausarzt (mit entsprechender Fortbildung fürs Hautkrebs-Screening) draufschauen lassen und der meinte, das sähe nicht weiter schlimm aus.
Ich muss dazu sagen, in der Grösse hatte es sich nicht verändert und es war auch eher hellbraun, nicht schwarz. War ich also beruhigt und dachte gut geh ich nach der Geburt noch mal zum Hautarzt. Hab ich dann aber noch ein paar Monate verschoben, weil dann ja wieder die 2 Jahre fürs Hautkrebs-Screening um waren. Dann fing es Anfang des Jahres zu jucken an. Als ich das so richtig registriert habe bin ich wieder zum Hautarzt, wollte ja eh das Screening wieder machen lassen. Der meinte, dass das eher entzündlich aussähe und man das sicher entfernen könnte, wenn ich wollte. Den Termin bekam ich 4 Wochen später. Fand ich zwar eigentlich etwas lang, aber nun hatte ich das Ding schon gut 2 Jahre und 3 Ärzte, die es wissen sollten, hatten nun zwischenzeitlich draufgeschaut und offensichtlich nichts melanomverdächtiges festgestellt, so dass ich dachte auf die 4 Woche kommt’s jetzt auch nicht mehr an.
Dann dauerte es sage und schreibe noch mal 3 Wochen, bis der histologische Befund da war. Eine junge Hautärztin, die ich bislang noch nicht kannte, teilte mit telefonisch mit, dass es sich um einen hochdysplastischen Compoundnävus handele, gerade noch am Melanom vorbei und eine kleine Nachexzision erfolgen sollte. Sie sprach davon, dass ich gerade nochmal Glück gehabt hätte.
Da ich selber Ärztin bin (Allgemeinmedizin) dachte ich: naja, hört sich an wie eine junge Ärztin in der Weiterbildung, die hat bestimmt ein bisschen übertrieben, sicher steht in dem Befund kein Anhalt für Malignität. Da mich ihre Aussage jedoch etwas nervös gemacht hatte, holte ich mit eine Kopie des Befundes.
Ich war ziemlich erschrocken, als ich dann so Sätze las wie: „Ein Beweis für das vorliegen eines malignen Melanoms bzw. Melanoma in situ zeichnet sich nicht augenfällig ab“. Alles in allem schien sich der Pathologe nicht wirklich sicher zu sein, legte sich aber dennoch auf einen hochdysplastischen Compoundnävus fest.
Ich war ziemlich verunsichert und ging mit dem Befund zu meinem Hausarzt, der mir sicherheitshalber sofort einen Termin in der Uniklinik Bochum machte.

Die Uniklinik forderte das Präparat an, um es selbst noch einmal zu untersuchen. Das dauerte dann auch insgesamt wieder 3 Wochen, so dass ich meine Diagnose schließlich am Freitag den 13.08.10 bekam: superfiziell spreitendes Melanom, TD 0,23 mm, CL II. Der Nachschnitt erfolgte 2 Wochen später, nachdem das Staging (LK- und Abdomen-Sono, Rö-Tx) durch war, insgesamt also erst recht spät, aber solange hat es nun mal bis zur Diagnose gedauert und für meine Psyche war der Nachschnitt dann auch noch sehr wichtig.

Aufgrund meiner Geschichte, kann ich Dir also nur dringend empfehlen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und Dich nicht auf die Aussagen von Ärzten zu verlassen! Lass im Zweifelsfall das Präparat noch mal nachuntersuchen, sicher ist sicher!

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen und wünsche Dir, dass es wirklich noch mal knapp vorbei war.


Memi
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