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Alt 03.03.2007, 10:43
panini panini ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
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Daumen hoch AW: Eierstockentfernung nach Borderline-Tumor

Hallo Löwe!

Wenn ich deine Geschichte lese, entdecke ich sehr viel Ähnlichkeit mit meiner.

Genau vor einem Jahr wurde bei mir eine Cyste mittels Laparoskopie entfernt; mit der Cyste gleich der betroffenen Eierstock. Die histologische Untersuchung ergab"Borderline-Tumor". Auf Anraten der Ärzte habe ich mir dann 4 Tage später auch den 2. Eierstock, die Gebärmutter und das Bauchnetz entfernen lassen. Die OP wurde mir sehr ans Herz gelegt und da ich mit damals 38 das Thema Kinderwunsch bereits abgeschlossen hatte (Ich habe 2 Kinder mit 16 und 13 Jahren) entschied ich mich dafür. Ich glaube ich hätte die psychische Belastung einfach nicht ausgehalten - immer zu Bangen ob nicht doch noch was kommen kann. Auch ich habe meinen Gyn gefragt, was er z.B. seiner Frau empfehlen würde und er hat auch gesagt, dass er sie auch operieren würde. Natürlich habe ich mir viele Gedanken gemacht wie das sein wird, mit 38 schon in die Wechseljahre zu kommen. Aber trotzdem hätte ich nicht anders entschieden. Die Ärzte haben gesagt, dass ich sofort nach der OP mein Hormonpflaster bekomme und somit keine Wechselbeschwerden haben werde. Und das ich in meinem Alter diese Hormone ja auch noch brauche, da mein Körper sie ja auf normalem Wege auch noch produzieren würde. Alleine schon wegen dem Osteoporoserisiko.

Das Pflaster habe ich anfangs gut vertragen, da ich aber eine Pflasterallergie habe, bin ich nach ein paar Monaten auf ein Östrogengel umgestiegen. Damit war mein Hormonspiegel allerdings sehr niedrig und ich habe leicht zu Schwitzen begonnen. Aber die größte Veränderung konnte ich bei meiner Libido feststellen. Meine Orgasmusfähigkeit hat leider sehr gelitten - übrigens würde mich mal interessieren wie es anderen damit geht - wurde hier noch nie erwähnt - falls mir jemand antworten möchte . Als ich diese Problem mit meinem Gyn besprochen habe, hat er gemeint, dass das nicht nur am fehlenden Östrogen liegt, sondern vor allem am Testosteron. Er hat mir Liviel empfohlen. Und obwohl ich eigentlich keine Tabletten schlucken wollte, habe ich es probiert, denn ein Leben mit Lustlosigkeit wollte ich auch nicht führen. Ich kann nur sagen - ich bin begeistert, ich habe keine Wechseljahrbeschwerden und mein Liebesleben ist auch super (fast noch besser als vorher).
Angeblich ist Liviel der einzige Hormonersatz, den wahrscheinlich sogar Brustkrebspatienten nehmen können - einen entsprechende Studie läuft gerade - möcht hier keine Werbung machen - aber ich bin damit total zufrieden damit! Mein Arzt hat gesagt, dass ich ca. 10 Jahre die Hormone nehmen soll und man dann langsam die Hormone ausschleichen lässt und er damit gute Erfahrungen hat. Und die betroffenen Frauen viel leichter den Wechsel überstehen.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich die Total-OP bis heute nicht bereut habe. Mir geht es psychisch und körperlich sehr gut. Ich bin froh wieder ganz gesund zu sein und freue mich des Lebens. Ich sage mir immer ich habe eine 2. Chance bekommen und noch einmal Glück gehabt.

Ich habe mich nie "leer" gefühlt, denn ich denke mein "Frausein" definiert sich nicht ausschließlich über meine Gebärmutter und über meine Eierstöcke.

Hoffentlich hat sich auch dein Zwicken erledigt, ich hatte das gleich Problem, aber bald Ruhe davon und alles läuft wieder wie vorher. Ich findes es toll, dass du auch so positiv denkst. Weiter so!!!

Das einzige was ich noch sagen muss: Wenn ich mal 2-3 Kilo zu viel habe, tue ich mir sehr schwer sie wieder los zu bekommen, aber das kann natürlich auch am "Alter" liegen. Mit fast 40 ist das allgemein wahrscheinlich nicht mehr so einfach als mit 20.

LG
panini

Geändert von panini (04.03.2007 um 08:03 Uhr)
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