Einzelnen Beitrag anzeigen
  #27  
Alt 29.05.2012, 15:19
fuexle fuexle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.11.2011
Beiträge: 23
Standard AW: "nur" G1 und trotzdem ...

Liebe Petra,
ich war noch eine Antwort auf Deine Frage schuldig.
In der Biopsie (Mammographie mit US und Biopsie wurde hier Uni vor Ort gemacht) war Proliferation (Ki 67 ) 11 %
Im Tumor 20 %, zum Glück habe ich mich nicht in der Uni operieren lassen ich hatte zwei komplette und unahängig voneinander erstellte Histologien.

Beide universitären Brustzentren die ich wegen der Therapieempfehlung kontaktierte hatten beide Histologien.

Die Erstmeinung hier bei mir vor Ort:
Ich habe die Histologie aus dem KH per Fax hingeschickt und mich auch telefonisch vergewissert das alle Papiere anegkommen sind.
Nachdem die Tumorkonferenz tagte bekam ich die Therapieempfehlung:
d.h.
Keine Chemo (zugrundegelegt wurde die Histologie von der Biopsie!!!! denn es stand ausdrücklich und schwarz auf weiß Ki 67 11 % drin)

"Heute frage ich mich wie genau lesen die Histologien durch , haben wirklich die Ärtze der Tumorkonferenz die Unterlagen genau angeschaut, es kann doch nicht sein das man sowas überliest"

.... na dann dachte ich mir nimms nicht so leicht es ist immerhin Krebs und hole dir eine zweite Meinung ein.

Zweitmeinung:
Sofort kam die Therapieempfehlung im Arztgespräch das eine Chemo wegen einer mgl. Mikrometastasierung stattfinden sollte, zugrundegelegt war die Histologie mit KI 67 20 %, des Tumors selbst die für mich relevanter erschien als die der Biopsie (da hat man ziemlich wenig Material)
Ich "wieso die Uni F.. sieht das anders."
Darauf die Frage nach dem uPA/PAI-1 , ob dieser gemacht wurde.
Ich konnte nur mit den Schultern zucken hatte aber die Histologie der Biospie auch dabei und übergab sie, mit dem Hinweis der Biospie, daraufhin kam die wundersame Wandlung der professoralen Meinung. Ach da steht ja Ki 67 11 % dann brauchen sie keine Chemo.
In der Therapieempfehlung stand dann Zweithistologie KI 67 11 %.

Ich bin ja nun wirklich Laie in diesen Dingen aber für mich war das weder beruhigend noch schlüssig, sondern widersprüchlich.

Eine zweite Histo ist für mich eine 2. Histologie vom gleichen Präparat! nämlich vom Tumor aber von einem zweiten Untersucher.

Ich habe nach 1 Woche Grübeln mit der Pathologin aus dem KH telefoniert, die auch den Tumor untersucht hat und wir haben gemeinsam überlegt was nun zu tun ist.
Teile des Tumors wurde dann in besagte 1.Uni geschickt die auch die Biopsie hatten und es wurde eine 3. Histologie vom KI 67 angefertigt und diesmal hatte man dann 7 Hotspots ausgezählt die Proliefrationen waren bei 10-30 % im Mittel bei 17,4 % ind damit war ich Chemofällig.

Du kannst dir vorstellen wie das einen trifft.
.. und wieviel Vertrauen man danach noch hat.

Heute habe ich die Chemo und Bestrahlung hinter mir und stecke in der AHT was auch gut zu verkraften ist.

Wenn dir eine Chemo Nahe gelegt wird dann sollte man sie machen (meine Meinung dazu), es ist wirklich gut zu schaffen und dieses Forum hilft dabei!

Ich habe gelernt auf mich selbst aufzupassen und mich auf keinen Arzt zu verlassen ich lese mir alle Befunde und Therapieempfehlgen sehr genau durch.
Man kann nie genug aufmerksam.
Es ist mein Leben und das soll noch möglichst lange in guter Qualität leben können.

Fazit:
Nicht scheuen und dran bleiben und nachfragen und zur Not einen Arzt mehr als einen zu wenig konsultieren.
Auch ein Tumorboard kann irren und wie bei mir gleich 2.

Ich hoffe ich habe dir etwas weitergeholfen
LG
Füx
Mit Zitat antworten