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Alt 28.06.2003, 10:35
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard tja, wieder so eine diagnose . . . 33 x JEDEN Tag!

Lieber Holger,
Du fühlst Dich in diesem Kreis ganz wohl. Das freut mich. An anderer Stelle habe ich einmal gesagt: Wir Krebspatienten sind eine große Familie. Sollten wir, die wir geheilt sind, sei es auch nur "vorläufig", keine Hoffnung verbreiten?
Ich bin auch überzeugt, daß so mancher diese Beiträge nur liest, betroffen ist, mitfühlt, aber nicht antwortet (nicht kann).
Wenn Du meine Meinung zu Deiner Geschichte wissen willst, brauchst Du nur Ulrikes Antwort zu lesen.
Ihr habt nach meiner Meinung nur zwei Möglichkeiten.

1. Immun-Chemo, die Dein Vater ja kennt, leider auch mit ihren Nebenwirkungen. Das einzige, das die Schulmedizin anzubieten hat. Also noch einmal mutig hineinstürzen?

2. Mistel, die auch mir geholfen hat, zahlreiche Lungenmetastasen zu "entlassen". In der Regel ohne Nebenwirkungen, außerdem scheint sie das Wohlbefinden zu steigern, die "Lebensqualität".
Es sollte aber der Gesamtextrakt sein, nicht ein einzelner Wirkstoff.

Alles andere ist für MICH zweitrangig. Bei Hulda Clark fehlt mir der Glaube. Ebenso bei einem Pilz, über den ich hier mal gelesen habe. Vielleicht würde ich aber trotzdem sagen, probieren wir's, wenn ich in einer entsprechenden Situation wäre.
Andererseits kann man wohl mit dem Zapper auch nichts kaputt machen. Das Gerät soll um die 100 Euro kosten.

Auch Ulrikes Anregung, einen Psychoonkologen hinzuzuziehen, würde ich unbedingt aufgreifen. Ich habe selbst etwas mit Visualisierung gearbeitet. Bilder, die ich mir aufbaue, verselbständigen sich, werden Realität. "Ja, so ist es." Diese Überzeugung muß sein! Wenn ich zu einem Kind sage "das schaffst du nie", dann wird das zu einem psychischen Programm für das Kind. Wenn ich aber sage "das schaffst du", dann stärke ich das Vertrauen des Kindes in die eigene Kraft. Genau so ist es, wenn ich mir sage "das schaffe ich nicht". Dann habe ich schon aufgegeben.
Dies ist immer zusätzlich, zu jeder medizinischen Therapie.
Darf ich ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis anfügen? Bei einer Frau um die 45 wird ein Gebärmutterkrebs diagnostiziert. Der Tumor ist so groß, daß er nicht operiert werden kann. Mit Bestrahlung soll versucht werden, ihn soweit zu verkleinern, daß die Operation möglich wird.
Während der Strahlentherapie stellt sich die Frau regelmäßig vor, wie diese "Miststrahlen" in ihrer Aggression alle Krebszellen vernichten, aber in ihrer gleichzeitigen Güte alle gesunden Zellen verschonen. Anschließend kommt die Größenkontrolle für den Tumor. Ergebnis? Der Tumor ist zur großen Überraschung der Ärzte völlig verschwunden. Normalerweise werden durch die Strahlen auch die Schleimhäute mitgeschädigt, was sich durch Übelkeit, Durchfall u.a. ausdrückt. Auch diese Nebenwirkungen (Kollateralschäden) blieben aus!
Sehr beeindruckend ist der erste Beispielpatient, den Simonton in seinem Buch "Wieder gesund werden" beschreibt.

Mein Anästhesist sagte mir: "Schmerzen müssen nicht sein, nie." Vermutlich ist es das, wovor Dein Vater mehr Angst hat als vor dem Tod selbst.
Aber bis dahin habt ihr, wie es aussieht, noch sehr viel Zeit.
JETZT geht es um anderes.
Ich wünsche Euch, daß Ihr mit Überzeugung den Weg gehen könnt, den Ihr für Euch für den richtigen haltet.
Rudolf
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