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Alt 16.02.2004, 07:09
Gast
 
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Standard 1 Jahr her....es wird immer schlimmer!

Ich kopiere meine Geschichte vom anderen Thread hier rein, damit alle hier es auch lesen können wie es war:
Hallo, ich bin aus Österreich und hab leider schlechte Erfahrungen mit dem MaCa gemacht.
Meine Mutter ist mit 49 Jahren vor knapp einem Jahr gestorben. Ende 2001 hat sie starke Magenschmerzen bekommen. Sie war ein Arbeitstier und ist natürlich erst nach einigen Wochen zum Arzt gegangen. Im Feb. 2002 wurde eine Magenspiegelung gemacht. Man sah eine Verwucherung. Die Analyse und der Befund waren aber negativ. Das Spital hat das nicht geglaubt und so wurde eine neuerliche Magenspiegelung durchgeführt(beim Internisten). Ergebnis: Magenkrebs, Mischtyp aus Adeno und Siegelringkarzuinom. Mein Vater ging zum Primar unseres Spitals,der sagte sofort auf Grund des Befundes und der CT-Bilder, das der ganze Magen heraus muß und er sehr skeptisch ist. Nach einer Woche wurde ihr dann der Magen entfernt. Sie hat die OP gut überstanden, doch als wir den Histobefund bekommen haben, waren wir fertig! Es wurde trotz Totalentfernung nur eine R1-Resektion erreicht und außerdem war ein Lymphknotenbefall festgestellt (G4, pt3, R1(8 pos.), N2)
Der Primar hat eine Wipplische OP vorgeschlagen, da laut Med. Abteilung eine Chemo nichts bringt. Doch nach 2 Wochen hat man es sich andersüberlegt und doch eine Chemo nach Schema ELF gemacht. Sie bekam 3 Zyklen und dannach sollte die Wipple OP durchgeführt werden. Meine Mutter erholte sich recht gut und kam dann an die Uniklinik Graz, da diese die Spezialisten waren. Ich muß noch dazu sagen, daß meine Mutter erst vor Beginn der Chemo über die Tatsache informiert wurde, daß sie Krebs hat. Sie war nämlich immer sehr skeptisch und oft negativ eingestellt, daher wollten wir sie schützen.
So, nach den ganzen Untersuchungen (Magnetfeld, Knochen,....) wurde entschieden nur eine Nachresektion zu machen und keine große Wipple. Es wurde ihr also noch ein Stück des Duodonalstumpfes weggeschnitten. Befund nach einigen Tagen: keine Tumorzellen mehr - super!!! Sie kam dann heim und war relativ gesund, außer den üblichen Problemen die man hat wenn man keinen Magen mehr hat. Sie nahm auch wiedr zu und hatte dann ca. 45 kg (vor der 1. OP ca. 46/47). nach einigen Nachuntersuchungen vierteljährlich entdeckte man dann, das sie eine Harnstauniere hat. Sonst nix. Man gab der Chemo die Schuld und hoffte auf Besserung. Es tauchten dann aber auch laufend Probs mit dem Blut auf (Eisenmangel, Magnesiummangel, von einem ANderen wiedr zuviel) und außerdem Blutarmut (hatte sie auch gleich nach der Chemo). Im Mai 2001 wurde dann die 2. Harnstauniere diagnostiziert. Jetzt war man etwas ratlos. Ich laß dann den Befund nach ihrer Entlassung und war schockiert: suspekte Peritonalkarzenose (Verdacht). Es wurde dann noch weiterbeobachtet. Meine Eltern wurden nicht davon informiert, da es sich noch um einen Verdacht handelte. Ich war in der Zwischenzeit schon so belesen, daß ich mir schon ausmalte wie es steht. Es wurde ihr dann gesagt, das sie wahrscheinlich noch ne Chemo kriegt, da wahrscheinlich nicht alles weg ist. Es wurde jedoch zuvor eine Laproskopie und eine PET gemacht. Ergebnis: nichts zu finden!!! Wir freuten uns sehr.
Genau: hab was vergessen! nach der 2. OP mußte meine Mutter in Pension gehen, was sie nie richtig verkraftet hat, da sie ja ein volles Arbeitstier war. Daher begann sie wieder heimlich etwas zu Rauchen, nicht viel aber doch. Ich war frustriert wie ich das bemerkte und sprach mal mit unserem Primar als ich mal in eigener Sache im Spital war. Der sagte: "Lassen sie sie doch, sie kann ja eh nur einen Lungenkrebs bekommen und außerdem hat sie sowieso keine gute Zukunft vor ihr!" Ich war voll fertig - wir haben geglaubt sie ist über dem Berg, und dann das.

OK, jetzt weiter! Im September bekam sie dann auf einmal Probleme beim Klogehen. Es ging kein Stuhl weg. Nur ganz klein und schleimig. Arztbesuch, sie bekam was und dann ging es etwas besser bis Ende Oktober es nicht mehr ging und wir ins Spital fuhren. Es wurde dann gleich ein Ultraschall gemacht und ein Einlauf. Es war nichts zu sehen und der Einlauf brachte nix. Man muß dazu sagen, daß sie in der Zwischenzeit eh öfters im SPital war, da ihr Blut nicht passte und trotzdem wurde nichts bemerkt (außer ein Polyp im Ersatzmagen und der war nicht bösartig). Am nächsten TAg wurde nochmal mittels Einlauf versucht was zu erreichen, da man einen Darmverschluß befürchtet hatte. Doch wie ich am Abend gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin zum Primar ging und er mir sagte was los ist, hat´s mich fast umgehauen. Lt. CT hat sie im Bauchraum Metastasen. Am nächsten Tag kam es noch schlimmer. Der Gynäkologe führte eine Mastdarmspiegelung durch, da die Einläufe nicht halfen. Der schüttelte nur noch den Kopf. Inoperabler Mastdarmtumor. Der ganze Enddarm ist verwuchert un ist wie eine Platte und kann daher unmöglich operiert werden. Es wurde dann nur ein Seitenausgang gemacht. SIe war 3 Wochen im Spital zu ihrem Geburtstag am 7. November(während der 3 Wochen) eskalierte die LAge, da das Wasser und die Nieren, die mitlerweile ganz schlecht wurden, so aufstaute, daß es auf die Lunge drückte und sie nicht mehr gut Luft bekam. Sie war ganz wirr und nicht richtig da. Sie kam dann auf die Intensivstation und wurde dann kurz in Graz behandelt. Es wurden ihr dünne Schläuche in die Harngänge eingeführt damit die Nieren entlastet wurden. Es half auch. Doch es wurde immer schlimmer. Sie bekam dann Schmerzpflaster, da man ihr lt. Ärzte nicht mehr helfen konnte. Sie war dann in den nächsten Wochen und Monaten fast nur mehr im Spital. Sie magerte bis auf ca. 27 kg ab!!!!! In den letzten 2-3 Wochen hat sie dann schon Stuhl erbrochen. Das war so schlimm. Am 7.4.2003 ist sie dann verstorben. Meine Lebensgefärtin war bei ihr.
Wir waren so fertig und haben uns bis heut nicht wirklich erholt. Es ist einfach ein Wahnsinn. Ich bin ein Einzelkind und da ist es noch besch... Hab immer die meiste Last getragen(was die Befunde betrifft, da wir oft nicht mal meinem Vater alles sagten) und obwohl wir irgendwie vorbereitet waren, hat es uns voll getroffen.
Es wäre wahrscheinlich nicht zu verhindern gewesen, doch vielleicht hätte sie einige Monate mehr gehabt wenn manches besser gelaufen wäre. Einige Fragen blieben für mich immer unbeantwortet.
Warum wurde während ihrer gesamten Krankengeschichte nie eine Darmspiegelung gemacht?
Wie konnte dieser Mastdarmtumor entsehen?
War es ein neuer, unabhängiger Tumor oder ist es möglich das das MaCa gestreut hat?
Wie kann es sein, daß es garnicht feststehlbar war im Dezember, welche Art von Mastdarmtumor es war?(sie konnten ihr auch deshalb keine Chemo geben)

Ach, ich bin so down (noch immer), überhaupt zur Zeit. Wir haben auch eine Misteltherapie versucht, doch leider.
Gebt nicht auf, wir haben auch nie aufgegeben obwohl es absehbar war. Es gibt Chancen. Ich wünsche allen Betroffenen viel Glück und Kraft. Ich fühle mit euch. Ich weiß wie arg es ist, zuztusehen wie ein Mesch verfällt und wenn er dann stirbt. Mein Glaube in Gott ist zutiefst erschüttert. Ich habe jahrelang gebetet, war immer gläubig - dann hat er mir meine Mutter genommen. Ich weiß nicht an was ich jetzt wirklich glauben soll.

Alles Gute!
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