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Alt 24.01.2007, 15:13
sabine_69 sabine_69 ist offline
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Standard AW: Nur für Dich, Mama!

Hallo Mama,
Weihnachten haben Maik und ich überstanden in unserer Holzhütte in Dänemark, wir haben einfach die Vorhänge zugezogen und Weihnachten ausgesperrt. Trotzdem habe ich so oft an Dich gedacht und an all die Dinge, die wir sonst so zu Weihnachten gemacht haben.
Ich habe mich bei Euch im Sessel sitzen sehen, mit Kaffee in der Hand und Deine selbstgebackenen Kekse verputzend. Wie Papa die "Ansprache zur Lage der Nation" hält und wir mit Prosecco angestoßen haben. Alles nur Erinnerungen...

Es tut mir so weh, dass sich alles immer wieder verändert und ich komme damit nicht klar, dass alles im Umbruch ist und nichts so bleibt wie es war. Nicht, dass ich nicht dafür zu haben bin, dass man sich weiterentwickelt. Aber Dein Tod ist die schlimmste Veränderung in meinem Leben, ich fühle mich oft so hilflos und wackelig ohne Dich und Papa als meinen gemeinsamen Rückhalt, so wie ich es mein ganzes Leben lang gewohnt war.

Ich träume ganz oft von Dir und bin morgens nach dem Aufwachen völlig orientierungslos und dann knallt die Erkenntis, dass Du nicht mehr da bist, in mein Bewußtsein und ich fühle mich dann so ohnmächtig.

Die Fehlgeburt war auch ein schreckliches Erlebnis und ich bin sicher, dass ich das Ganze noch nicht ansatzweise verarbeitet habe, weil ich noch viel zu viel mit Deinem Tod zu tun habe, manchmal habe ich das Gefühl, dass es gar nicht passiert ist. Ich schütze mich wahrscheinlich selbst, indem ich das erstmal alles verdränge, da ich merke, dass meine Kraft immer weniger wird. Ich habe allerdings Angst davor, was passiert, wenn dieser Mechanismus nicht mehr funktioniert.

Liebe Hutzelmama, ich denk oft an Dich und Du fehlst mir so sehr. Es tut mir so leid, dass Dir das alles passieren musste, ich weiß, was Du alles ertragen musstest. Der Gedanke daran tut weh.

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