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Alt 10.01.2011, 23:02
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom - Was tun, wenn Chemo nicht wirkt?

Zitat:
Zitat von Cherrywoodeyes Beitrag anzeigen
Sie ist fast 55 Jahre alt und wird seit November 2007 an Lungenkrebs behandelt (Klinik Löwenstein, BaWü). Als man den Krebs diagnostizierte war es bereits im 4. Stadium. Sie hat in diesen drei Jahren viele bekannte Präparate (Gemzar, Cisplatin, Avastin...), die ich hier auch aus den Forenbeiträgen wiedererkannt habe, erhalten und im Prinzip gut vertragen (bis ca. Mitte/Ende 2010).

Momentan sieht ihr Befund (in meine Worte gefasst) so aus, dass sie ein Adenokarzinom im (hauptsächlich) linken Lungenflügel hat (inoperabel) und es bereits Metastasen in der Leber als auch in den Lymphknoten gibt. Zudem - und das kommt ebenso erschwerend hinzu - hat sie einen Pleuraerguss, der Metastasen beinhaltet. Die letzte Chemo (weiß leider nicht den Namen) hat nicht mehr gewirkt und war recht aggressiv, so dass sie (auf Wunsch meiner Mutter) abgebrochen wurde. Die Ärzte sagen, sie könnten nichts mehr tun - außer Schmerzen zu behandeln. Zur Erleichterung der Atmung sind sie - entgegen einer früheren Äußerung des Chefarztes - nun bisher übergangen den Pleuraerguss durch Punktion doch abzuzapfen.

Meine Frage ist: Wisst Ihr, was man bei einem solchen Befund noch tun könnte? Mir ist klar, dass sie nicht mehr sehr lange Zeit hat und dass man auch nicht von Heilung sprechen kann... aber vielleicht kennt jemand einen Weg, der zumindest noch ihren Alltag erträglicher macht. Denn obwohl es ihr den Umständen entsprechend gut geht, spürt sie die Symptome des Pleuraergusses, wie Appetitlosigkeit (sie wiegt bei 1,60 m unter 50 kg), hat also abgenommen und spürt auch Kurzatmigkeit, wenn sich der Erguss wieder angesammelt hat. Am Samstag wurden 1,3 Liter abgezapft, 2,5 Wochen vorher waren es ca. 700 ml. Sprich: Wird man so lange abzapfen können bis es nicht mehr geht?
Mir ging es in diesen Punkten äußerst änlich. Gleiche Diagnose, gleiche Zeit, Gleiche Symptome.
Ich hatte dazu noch Wasser im Bauchraum. Das Punktieren hat mich sehr erleichtert. Es schwächt wohl den Körper, weil massenhaft Eiweis ausgeschieden wird. Ich habe dementsprechend eiweisreiche Kost bevorzugt.

Wenn zu schnell abgezapft wird, tut es weh, weil plötzlich der gewohnte Druck in der Pleura fehlt. Ich denke schon, dass man immer wieder abzapfen kann um ein bischen Lebensqualität zu behalten.

Gegen das Abnehmen habe ich meine Frau zum Einkauf kaloreiereicher Lebensmittel geschickt. das absolute Gegenteil von light-Produkten. Alles vollfett, mit viel Zucker und was man sonst meiden sollte.
Kaffee zum Beispiel mit Sahnehaube! Schmeckt auch gut, wenn man es verträgt.
Leider ist es dann doch so, dass man nicht im Stande ist, es runter zu bringen, oder nur in sehr kleinen Portionen. Ich hatte 20 kg abgenommen. 64 kg bei 1,80 m.

Ich habe zur Zeit Gehirnmetas und bekomme täglich Bestrahlungen und viel Kortisin, habe Tag und Nacht fürchterlichen Hunger und nehme am Tag ein Pfund zu!! Ist auch nicht angenehm und ich frage mich, wo das hinführen soll?

Bei der Frage, wie es weitergehen soll, würde ich mich ganz auf die Ärzte verlassen. Wer soll es besser wissen als sie?
Vielleicht für den Notfall schon mal eine Sammlung Schmerzmittel anlegen.
Ich hatte festgestellt, dass bei mir die Wirkung nicht unbedingt der der Anderen entspricht.

Liebe Grüße Reinhard
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