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Alt 30.01.2015, 12:29
SunnyCat SunnyCat ist offline
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Standard AW: Tumorreste RX mit miliaren Resten am Zwerchfell

Hallo liebe Mitkämpferinnen,

heute spreche ich euch so an: (Mit-) Kämpferinnen und DAS ist auch genau der Punkt - der ewige KAMPF nach der Diagnose: Erst kämpft man mit dem Schock, dann kämpft man mit der Therapie, dann kämpft man mit den Nachwirrkungen, dann kämpft um um den Standort, dann kämpft man um Akzeptanz und schlussendlich kämpft man mit den Schädigungen durch die Therapie und vor allem immer mit der Angst...

Wenn man dankenswerterweise NOCH kein Rezidiv hat (Ruhe hat man exakt immer für 3 Monate, 12 Wochen!, sofern einen innerhalb dieser Zeit nicht Beschwerden oder Ängste von den Füßen heben), gehen einige von uns arbeiten, weil wir wollen oder weil wir müssen....
Bei mir ist es so, dass ich projektorientiert arbeite und Verantwortung trage. Da hat man Zeiträume von einem JAHR, die man planen muss. Kann man diese Zeiträume nicht einhalten, so gibt es Probleme für etliche Menschen und in etlichen rechtlichen Fragen.
Es überfordert mich so, dies Planen versus nicht planen können....

Und dann hat man natürlich mit dem normal social life zu tun:
Da geht es um Frisuren, Männer, Sexualität, Planungen für Haus und Familie, Urlaub, Anschaffungen, Freizeit und Unterhaltung - alles auf recht oberflächlichem Niveau, so wie wir halt miteinander kommunizieren. Ich verstehe ja, so ist es normal und okay, so ist das eben. Ich habe auch gelernt, dass meine Beeinträchtigungen in meinem Business keinerlei Berücksichtigung finden (können), es ist eben so. Will ich dabei sein, muss ich funktionieren.

Mittllerweile habe ich auch gelernt, auf die oberflächliche Frage: Wie geht es dir? so zu antworten, wie es erwünscht wird: Danke, gut - und selbst?

Alles okay, alles im Rahmen. Aber WARUM fühle ich mich nur so verdammt ausgeschlossen? Warum so verdammt einsam?

Ich bin sehr, sehr dankbar für den bisher friedlichen Verlauf meiner Erkrankung, aber ich kriege meine Leben nicht hin, obwohl ich die ganze Zeit teilnehme. Ich bin so überfordert, wieder die nächsten Planungen für ein Jahr einzutüten, die für das letzte Jahr abzuschließen. Das wäre dann im Sommer. Dazwischen habe ich eine Untersuchung und hoffe, dass ich alles noch fertig bekomme.

Ich bin in einem Zwischenreich, ich finde es gerade so schwer. Ich hatte so ein tolles Leben. Irgendwie ist es alles ... anders und ich finde die Tür nicht zu einer befriedigenden Gestaltung meines Lebens...
Es ist und bleibt einfach für mich so schwer mit dieser Erkrankung...

Sehr niedergeschlagene Grüße,
alles Liebe für euch!
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