[Vida]

Liebe Doozie,

es tut mir leid, daß es Dir nicht so gut geht. Und ich verstehe solche Momente, in denen alles um einen herum dunkel erscheint. Ich glaube, auch die muß es geben. Es ist ja normal, daß Du traurig bist, laß es also ruhig zu. Schau nur, daß Dich die Traurigkeit nicht völlig einnimmt.

So sehr ich Dir (und ihm) wünschen würde, daß er die Therapie macht, so ist es seine Entscheidung, sie abzulehnen. Vielleicht zieht er einem Krankenhausaufenthalt vor, noch etwas frei und unabhängig zu sein. Wie schwer für seine Mitmenschen diese Entscheidung ist, ist ihm vielleicht nicht ganz bewußt und er möchte vermutlich garnicht darüber nachdenken.

Man kann niemanden zwingen, ihm nah zu sein. Offenbar hat er sich komplett gegen seine Gefühle Dir gegenüber verschottet.
Was ich wichtig finde ist, daß Du Dich nicht scheust, Dich weiterhin so zu verhalten, wie Du es für richtig hältst. Wenn Du das Bedürfnis hast (und ich glaube, das hast Du), ihm zu schreiben oder ihn anzurufen, dann tu es. Er ist Dein Freund (auch ich sehe das so) und es gibt Gefühle zwischen euch. Die schaltet man nicht ab. Vielleicht hat er sie ganz runtergefahren und sie kochen auf Sparflamme. Aber verschwunden sind sie sicher nicht. In einer stillen Minute werden ihn Deine Worte vielleicht eines Tages erreichen.

Bis dahin steck aber nicht den Kopf in den Stand, Doozie.
"Jeder Tag ist ein neuer Anfang!" Das ist ein sehr wahrer Spruch. Erfülle Dein Leben nicht nur mit einem Warten auf seine Zeichen. Und wenn Du Dich alleine und schwach fühlst, dann melde Dich hier - Du hast ja uns. Und wenn Deine Flügen nicht funktionieren, dann werden wir Dich tragen!

Die Sonnenstrahlen, die Du mir schickst, genieße ich kurz - danke - und leite sie dann mit einem Spiegel an Dich zurück. Dann ist es so hell bei Dir, daß Du garnicht mehr anders kannst, als zu lächeln. Du weißt ja, .... die Nase kitzelt ;-)

Deine Vida