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Alt 13.01.2009, 12:28
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Hallo Ihr Lieben,

@Carolin...dass Du Dich entschieden hast, aktiv mitzuschreiben, betrachte ich als gute Entscheidung. Du schreibst, Du funktionierst derweil einfach nur noch. Gerade in dieser Situation kann es, zumindest ein klein wenig helfen, wenn man sich hier austauscht und evtl. sogar hilfreiche Tipps im Bezug auf die Linderung von Beschwerden erhält. Ich freue mich über Deinen Beitrag, und hoffe bald mehr von Dir zu lesen. Hier im LK-Bereich sind einige Betroffene und Angehörige, die mit dieser Krebsform des Adeno konfrontiert sind. Sicher kannst Du dort spezifische Ratschläge bekommen .

@Gabi....ich weiß...Asthma ist kein Vergleich, aber eben eine Atemwegserkrankung. Ich vermeide generell das Anzünden von Kerzen in unmittelbarer Nähe. Also Adventkranzanzünden findet bei mir jedes Jahr mit gemischten Gefühlen statt . Wenn wir Kerzen anmachen, dann macht mein Mann die wieder aus - nämlich so, dass so wenig Rauch wie möglich entsteht. Und während des Abbrennens setzen die Kerzen ja auch Stoffe frei, die die Atemwege reizen. Kann sicher damit zu tun haben.

Heute habe ich mit meiner Mama telefoniert. Sie erzählte vom Besuch meiner Kinder bei ihr gestern. Über meine kleine Tochter kann sich meine Mama immer prächtig amüsieren. Meine Mutter hatte ja gestern den Mann ihrer Schwiegermutter zum Essen da. Jedenfalls hat meine Mama Gulasch gekocht und zwischendurch natürlich gekostet, ob es schon gut ist. Meine Tochter stand daneben, und hat ganz interessiert zugeschaut. Meine Mutter biss auf ein Stück Fleisch und meinte:"Man, so ein Käse - ist noch nicht richtig weich." Die Kleine drauf, ganz besorgt um Omas Wohlergehen mit skeptischem Blick *flüster*:"Omaaa, spuck das lieber ganz schnell in den Müll!" Fand meine Mama total witzig. Ich freue mich immer, wenn sie solchen Spaß an den Kindern hat.

Sie meinte heute, dass sie den Tumor in der Lunge wieder so empfinden, spüren würde, wie zu Beginn der Diagnosestellung. Sie meint, sie würde spüren, dass der Krebs aktiv sei . Dass ich Angst habe, muss ich nicht näher erwähnen. Ich frage mich, wie sich die Dinge in 6 Wochen entwickeln. Während der Bestrahlung setzt die Chemo ja aus. Was, wenn der Krebs sich mit rasanter Geschwindigkeit ausbreitet???? Ich hab nochmal angesprochen, wie der Onkologe sich dahingehend geäußert hat, im Bezug auf ein Lungen- bzw. Thorax-CT. Meine Mutter meinte, dass er das erst nach der Schädelbestrahlung machen möchte, weil meine Mutter ja am 05.01. noch einmal Vincristin erhalten hat. Er will dann sehen, wie der Tumor sich verhält. Ich kenne meine Mutter....wenn ich jetzt hinfahre, und ihr einrede sie soll auf ein früheres CT drängen, bekomme ich´s dicke obendrauf, weil ihr die Angst vor der Bestrahlung eh schon schwer genug im Magen liegt. Ob ich überängstlich bin? Ich möchte ihr so viel gute Zeit wie machbar ermöglichen, aber an und für sich ist ja genau das die Aufgabe des Onkologen.
Meine Mutter äußerte sich heute erstmal ein klein wenig skeptisch, weil sie beim letzten Mal, trotz des offenbaren Nichtwirkens von Vincristin, erneut die gleiche Chemo bekam. Gedacht hab ich mir das natürlich auch - aber das auszusprechen ist bei meiner Mama ja immer so ne Sache . Ich will sie in ihrem Vertrauen auch keineswegs erschüttern, und werd brav die Klappe halten. Ich geh davon aus, dass die Erfahrungswerte und die Kompetenz des Mediziners so groß ist, dass jeder Zweifel unbegründet wäre. Zaubern kann der ja leider nun auch nicht .

Ich bin sehr nachdenklich im Moment. Oft gehe ich irgendeine Hausarbeit an oder erledige was auch immer - und bin mit den Gedanken ganz woanders. Ich weiß wie unmöglich es ist, die Unbefangenheit von vor einem Jahr zu erreichen, und doch wünsche ich mir das manchmal so sehnlich herbei, dass es fast schon weh tut.

Ich werde aller Wahrscheinlichkeit heute abend mal zu ihr fahren. Ich vermisse sie und wenn ich dort bin, mich persönlich davon überzeugen kann, dass es ihr weitestgehend gut geht, dann geht es auch mir ein wenig besser. Achja, sie erwähnte heute, dass sie etwas schlechter Luft bekommt. Ich setze jetzt erst einmal alles auf die Kopfbestrahlung - danach sehen wir weiter.

Ich wünsche Euch allen, die hier lesen und schreiben, eine gute Restwoche. Die ollen Angstmonster müssen mal ordentlich eins übergebrutzelt kriegen. Ein großes Nest scheint sich hier irgendwo im Verborgenen zu halten und die Viecher vermehren sich rasant. Kleiner werden die wohl erst beim Anschlagen der nächsten Therapieoption. Solange heißt´s - Zähne zusammenbeißen und weiterkämpfen - Tag für Tag - jeder auf seine Weise.

Ich grüß Euch lieb

Annika
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