Thema: Waltonsvilla
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  #1571  
Alt 10.03.2004, 22:06
Gast
 
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Standard ...nach der Lungen-OP

marion und Christa

Ihr habt absolut recht, das Leben ist und wird nie mehr so unbeschwert sein wie es einmal.

Aber handkehrum hat eine solche Diagnose uns trotz allem Leid schon viel Lebensweisheit und Verständnis um das Leben herum geschenkt, dass wir auch dankbar sind das spüren zu dürfen. Hört sich paradox an, gel, aber wir hoffen ihr versteht das!!?

Das dachten wir auch als wir die Diagnose von Pascal erhielten dass er Mukoviszidose hat und nur noch ca. 4-5 Jahr leben würde. Heute ist er bald 20 und trotzdem das unbeschwerte Lachen von früher, das Aufstehen im wissen meine Welt ist heil, das haben wir nie mehr so erlebt wie vor dieser Diagnose, und dabei spielt eigentlich keine Rolle ob die Krankheit CF ist oder Krebs.

Am schlimmsten ist es aber wenn sie "Mr Nobody " heisst und man nicht weiss was los ist, denn dann kann man gar nicht kämpfen weil man nicht weis gegen was.

Es ist immer dann von Bedeutung wenn es sich um eine schwere mit dem Tod verbundene Krankheit handelt.

Ich mag mich gut daran erinnern, als Marc mit 16 in die Klinik musste, Verdacht auf Blinddarm, so harmlos vergleichbar zu dem was wir hier im KK heute alle erleben müssen. Nur damals war es keinen Blinddarm, dem ging es sehr gut. Vor Blinddarmoperationen wird heutzutage ein Ultraschall gemacht, so auch bei Marc. Plötzlich sagte der Chef-Radiologe (Prof.) zu mir er sehe Nierengewebe, ich sagte zu ihm, es sei zwar schon lange her dass ich Anatomie hatte, aber ich wüsste schon, dass dort wo der Blinddarm ist kein Nierengewebe sich befindet. Aber er bestand darauf was er sah. Es stellte sich heraus, dass Marc nur eine Niere hat, die sich im Becken befindet und missbildet ist. Als er uns das sagte, standen wir da, unterdessen eine Schar von Ärzte im Raum, und lachten, denn, wisst ihr was? Marc war 16 geworden mit dieser Niere und wird auch noch alt wenn er sorg gibt (obwohl irgendwann eine Nierentransplantation nicht ausgeschlossen ist. Aber so erschreckend wie die Ärzte uns diese Diagnose vermitteln wollten war sie nicht, denn sie war und ist nicht tödlich verlaufend. Wir haben in den Jahren gelernt auch ernste Erkrankungen lockerer zu nehmen so lange sie nicht tödlich enden.

Das war für uns ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht.

liebe Umarmungen an alle, wir gehen auf die Kuschel-Couch wir brauchen es ... wer kommt mit?

Eure Liz und Willy
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