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Alt 27.07.2007, 09:09
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Gabielli Gabielli ist offline
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Daumen hoch AW: Alles geschafft - und nun Depressionen?

Liebe Claudiab,

meine brusterhaltende OP war im Mai 2005. Bis heute weine ich oft und auch oft ohne konkret ersichtlichen Grund. In den bisherigen Beiträgen wird eine Depression immer ausgeschlossen. Fast so, als ob das was Unmögliches wäre.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, eine Therapie bei einem guten Psycho-Onkologen oder einem Psychologen der sich mit Krebserkrankungen auskennt ist auf jeden Fall hilfreich, egal ob Depression oder nicht.
Mit den Heulanfällen können weder Arbeitskollegen noch Familienangehörige auf Dauer umgehen. Der Psychologe kann das. Mitunter ist auch eine medikamentöse Unterstützung vorübergehend erforderlich. Ich möchte dir Mut machen, dir schnellstens entsprechende Unterstützung zu holen, sie auch einzufordern.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du mit dem Hamburger Modell einen Einstieg in deine Arbeit versucht. Das ist übrigens bis zu 6 Monaten möglich. Der Versuch kann auch jederzeit abgebrochen werden. Am besten du besprichst das mit deinen Ärzten und der Krankenkasse.

Bei dieser Krankheit kann und sollte man nichts erzwingen. Wenn du noch Zeit und Ruhe brauchst - dann ist das eben so. Ich kenne inzwischen viele Frauen, die nach Brustkrebs die gleichen Erfahrungen gemacht haben und machen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es wird besser. Aber es braucht viel Zeit. Nimm dir diese Zeit und versuche, optimistisch in die Zukunft zu schauen und dich auch wieder über Kleinigkeiten zu freuen. Ob diese große Traurigkeit jemals für immer verschwindet....? Aber ich lerne, besser damit umzugehen. Das wünsche ich auch dir von Herzen.
Liebe Grüße von Gabielli
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Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis,
aber jeder Augenblick ist ein Geschenk!
(Ina Deter)
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