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Alt 16.09.2008, 17:04
teich1 teich1 ist offline
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Standard AW: Wie geht es weiter mit Gliobastom IV

Liebe Marion,

es ist erschreckend und unglaublich zugleich, aber leider muss ich Dir sagen:"Ja es kann sein, dass es am Ende ganz schnell geht". Mein Papa war am 23. Mai noch mit uns an seinem Fischteich zum grillen, wenn auch schon im Rollstuhl und er nicht mehr viel gesagt hat, aber er konnte noch selber z.B. selber essen.

Eine Woche später konnte er schon nichts mehr. Nicht mehr aufstehen, nicht mehr auf den Toilettenstuhl, nicht mehr essen. So schnell, so unfassbar.
Es ging ihm sehr schlecht. Es ging ihm so schlecht - das war ca. eine Woche bevor er gestorben ist -, dass wir regelrecht darum gebeten haben: "Lieber Gott lass ihn sterben." Wir konnten nicht mehr helfen und nicht mehr länger das Leid mit ansehen. Das Schlimmste ist, er konnte nichts mehr, hat einen aber bis zuletzt immer ganz intensiv angesehen und ganz intensiv die Hand gedrückt. Es war unerträglich.

Wenn die Ärzte von Endstadium sprechen und davon, dass der Tumor gewachsen ist, dann bedeutet das vermutlich, dass sie den Tumor nicht mehr in den Griff bekommen können. Aber normalerweise können die es konkreter sagen. Mitte April sagte man zu uns, dass es mein Papa keine fünf Monate mehr leben würde; es war sogar weniger, viel weniger.

Gibt noch nicht die Hoffnung auf, aber versuche auch nicht, den Gedanken an den Tod zu verdrängen. Es ist zwar unvorstellbar und man will es nicht, aber wenn es am Ende die Erlösung für Deinen Papa ist, wenn es ihm nur noch schlecht geht (und damit meine richtig schlecht), dann muss man ihm zuliebe auch loslassen können....

Es fällt schwer, sehr schwer und ich selber kann bis heute nicht glauben, das das alles wirklich passiert ist, aber wie gesagt, frage immer bei den Ärzten nach, was sie damit sagen wollen oder meinen. Es reicht wenn Du Dich um Deinen Papa sorgen musst, da schwirrt Dir schon genug im Kopf herum...
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In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08


Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


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