Einzelnen Beitrag anzeigen
  #52  
Alt 04.05.2009, 05:47
Benutzerbild von MrTiBone
MrTiBone MrTiBone ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.04.2008
Ort: Raum Stuttgart
Beiträge: 83
Standard AW: T-ALL und schlechtes MRD-Ergebnis

Hallo Mahohz,

die Therapie mit Sandimmun/Ciclosporin nach einer SZT/KMT ist obligatorisch.

Das Medikament benötigt eine kleine Weile bis es vom Körper komplett angenommen wird ... Annette hat die ersten Zeiten ebenso Durchfälle und Erbrechen gehabt... sie nahm sehr stark ab .....das ist wohl unvermeidlich.

Allerdings ist es auch ein sicheres Zeichen dass die Stammzellen nun ihren Betrieb voll und ganz aufgenommen haben und die verbleibenden Krebszellen vernichten. (GvL Effekt).... aber leider eben auch die körpereigenen Schwachstellen (meistens Schleimhäute im Mund, Rachen, Nasenraum, Magen- Darmtrakt) attakiert (GvH/GvHD).

Aus diesem Grund wird durch Sandimmun/Ciclosporin das Immunsystem unter Kontrolle gehalten und künstlich geschwächt.

Ihr werdet sehen die Gabe von Sandimmun wird von Zeit zu Zeit auf einen gewissen Wert eingestellt... und danach laufend zurückgefahren bzw. nach einer gewissen Zeit (Idealfall +100 Tage nach der SZT/KMT) komplett abgesetzt.
Allerdings kann auch einige Zeit länger ins Land gehen...
Annette nimmt nach Ihrer SZT, die im April 2008 war, aktuell noch täglich 75 - 0 - 50 ml von anfänglich 250 - 0 - 250 ml.

Falls euer Sohn die fürchterlich stinken/schmeckenden Pillen in seinem doch sehr strapazierten Magen nicht verträgt bzw. sich übergeben muss, können wir Euch mir ruhigem Gewissen den Sandimmunsaft (schnellere Absorbation, leichtere Gabe durch lecker schmeckendes Fanta/Cola ;-)) empfehlen.

Danach waren bei Annette die Übelkeits- und Erbrechens- Anfälle relativ schnell verschwunden.

Also macht euch keine Sorge, auch wenn es doch recht kompliziert scheint und es eurem kleinen Kämpfer aktuell noch nicht so gut geht .. in
spätestens zwei/drei Wochen ist diese Zeit überwunden.

Zugegeben Sandimmun/Ciclosporin ist ein Teufelszeug und man sollte die Nebenwirkungen nicht ausser Acht lassen... aber auch hier gilt der Pro und Contra Nutzenfaktor ... und der spricht eindeutig für die Gabe.

Alles wird gut... und wenn Philipp in nächster Zeit abisoliert wird und er das erstemal wieder mit euch nach draussen darf ... (und dass kann u.U. recht fix gehen) ... habt ihr bald eurer tapferen Jungen wieder Zuhause.

Habt ihr über den SD (Sozialdienst) schon eine REHA/Krebsnachsorge/Kur organisiert ... wenn Nein .... macht das schnell denn KK Mühlen mahlen gelegentlich sehr langsam.

B.t.w gegen die geschwollenen verstopften Nasenschleimhäute hat sich bei Annette ein sanftes Nasenöl bewährt.

Viele liebe Grüsse aus dem Schwabenland

senden

Annette und Michael
__________________

Meine Frau kämpfte 7 Jahre gegen ein T- Zell NHL und verstarb
am 29.05.2014.

Geändert von MrTiBone (04.05.2009 um 06:03 Uhr)
Mit Zitat antworten