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Alt 08.11.2016, 10:36
Vale46 Vale46 ist offline
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Standard AW: DCIS. Mastektomie und doch invasiv...

@Mirana: Ich habe es so gehalten: Einen Schritt nach dem anderen machen. Man wächst daran, wirklich. Mich hat das zu Beginn auch alles überfordert. Deshalb plane ich erst jetzt (nach der Chemo) mit den Ärzten die OP. Für die Psyche ist das besser. Ansonsten kannst Du auch zu einer Psychoonkologin gehen. Auch das ist wirklich hilfreich.

Und das mit dem Haarausfall habe ich gut verkraftet. Und ich hatte ziemlich lange, dicke Haare mit einem tollen Glanz und Farbe. Was haben mich meine Freundinnen immer darum beneidet. Und dann heißt es plötzlich Chemo. Da habe ich auch das Heulen bekommen. Das Leben ist manchmal ganz schon ironisch...

Es ist natürlich erst einmal wirklich komisch, wenn die Haare ausfallen. Aber sicher mit kurzgeschnitten Haaren besser zu verkraften. Und durch die neue Erfahrung bin ich recht kreativ geworden, was meine "Frisuren" bzw. meine Kopfbedeckung betrifft. Irgendwie hat es mir auch Spaß gemacht und macht es noch, mal brünett, mal blond, mal mit Hut etc. Und jetzt freue ich mich, dass sie wieder wachsen und ich schon bald mit meiner Friseurin tolle Frisuren ausprobieren kann.

Hast Du denn schon eine Perücke? Mein Tipp: Echthaar. Niemand merkt etwas. Wenn Du dazu Tipps willst, schick mir eine PM.

Kältehaube habe ich nicht gemacht. Es gibt diesbezüglich noch keine Studien, die sagen, ob ja oder nein und welche Folgen.

Ich hatte die Befürchtung, dass dann Krebszellen, wenn sie denn schon in meinem gesamten Körper umherschwirren sollten, sich dann dort ansiedeln, wo die Chemo nicht wirkt. Durch die Kälte soll ja verhindert werden, dass die Zytostatika dort wirken, wo gekühlt wird. Also am Kopf. Und Hirnmetastasen ... Wobei, nochmal: Es gibt bisher keine wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu. Aber die Angst vor solchen Eventualitäten hat mich abgeschreckt.

Ich habe außerdem eine Freundin, die das gemacht hat. Und an machen Stellen ist sie trotzdem kahl geworden. Sie hat dann mit Extensions versucht, das zu kaschieren. Naja. Man hat es dennoch gesehen. Außerdem wuchsen ihre Haare anders weiter. Krausig. Das heißt: Altes Haar glatt und dann unten am Kopf plötzlich mit Welle. Auch hier: Mmmh. Ich wollte das für mich alles nicht.
Gibt sicher auch andere, gute Erfahrungen und Meinungen dazu.

Was die Angst vor der Zukunft betrifft: Ich halte es so: Genieße jeden Tag, jeden Augenblick. Ich lebe mein Leben intensiver, besser. Und ich erfreue mich an so vielen Dingen, die ich im Arbeitsalltag nicht beachtet habe. Sobald aber die Angst aufsteigt, rede ich mit Freunden oder gehe in die Kirche und bete. Letztes klingt weird, weil ich nicht katholisch oder so bin, aber es hilft.

Übrigens: Ich arbeite auch nicht. Konzentriere mich komplett aufs Gesundwerden. Meine Ärztin sagte, das sei wichtig. Und hat mir Stress verboten. Rückblickend die beste Entscheidung ever. Sonst hätte ich das wohl alles bisher nicht so geschafft.

Geändert von Vale46 (08.11.2016 um 10:40 Uhr)
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