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Alt 17.07.2003, 18:11
Gast
 
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Standard Radio Immuntherapie

Hallo, Ihr Leidensgenossen...

hat jemand von Euch schon Erfahrung mit einer Radioimmuntherapie gemacht?
Ich habe unten eine Textpassage aus der Poliklinik München, rechts der Isar.
Könnte das ein Wundermittel für uns sein?

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Radioimmuntherapie von B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen mit 131I-Anti-CD 20-Antikörpern (Rituximab)

Für Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom, bei denen ein erneutes Lymphomwachstum trotz erfolgter Therapie auftritt oder deren Erkrankung durch übliche Therapieverfahren (Bestrahlung, Chemotherapie) nicht beherrschbar ist, kann die Radioimmuntherapie eine weitere Therapieoption darstellen. Diese Therapie ist zwar noch im klinisch-experimentellem Stadium, hat jedoch beim Menschen bereits vielversprechende Ergebnisse gezeigt.

Für die Radioimmuntherapie werden sogenannte monoklonale Antikörper verwendet. Diese richten sich gegen die Tumorzellen, da Tumorzellen auf ihrer Oberfläche bestimmte Bindungsstellen für die Antikörper ausbilden. Besonders vielversprechend erscheint die Kopplung der Antikörper an radioaktive Substanzen, da dadurch ein radioaktiver Strahler im Körper an den Ort der Tumorzellen transportiert wird. Die Antikörper haften sich an die Tumorzellen, der radioaktive Strahler führt zusätzlich zur Zerstörung und zur Dezimierung der Tumorzellen. In unserer Klinik wird zur Behandlung ein sogenannter CD20 Antikörper gekoppelt an Iod-131 verwendet. Dieser Antikörper erkennt die auf den meisten Lymphdrüsenkrebszellen vorhandene Oberflächenstruktur, das sogenannte CD20 Antigen.

Vorteil der Radioimmuntherapie ist, daß durch die relativ spezifische Bindung des Antikörpers an das Antigen eine hohe therapeutische Wirkung im Tumorgewebe erzielt werden kann bei einer geringen Schädigung des übrigen Körpers.

Vorbereitung:

Vor der eigentlichen Behandlung sind Testmessungen erforderlich, die zeigen, ob und wie stark der Lymphdrüsenkrebs die Antikörper bindet. Dafür wird eine geringe Menge radioaktiv markierter Antikörper in die Vene infundiert. An den folgenden Tagen werden szintigraphische Messungen durchgeführt. Anhand dieser Szintigramme kann die Verteilung der radioaktiven Substanz im Körper beurteilt, und somit die Menge der für die Therapie zu gebende Radioaktivität berechnet werden. Bei der sogenannten Hochdosistherapie wird dabei eine Schädigung des Knochenmarks in Kauf genommen. Die Aktivitätsmenge der Therapie richtet sich allein nach der möglichen Schädigung potenziell gefährdeter Organe (z.B. Lunge, Niere). Die Aktivitätsmenge der sog. Niegrigdosistherapie wird so berechnet, daß eine relevante Schädigung des Knochenmarks nicht auftritt.

Therapie:

Zur Behandlung wird die errechnete Aktivitätsmenge, gekoppelt an den Antikörper, in die Vene infundiert. Da danach vom Patienten Strahlung nach außen abgegeben wird, ist nach den Vorschriften des deutschen Strahlenschutzgesetzes ein stationärer Aufenthalt in unserer Therapiestation notwendig. Von der Behandlung selbst ist kaum etwas zu spüren. Nebenwirkungen, wie sie z.B. von einer Chemotherapie bekannt sind (Übelkeit, Haarausfall etc.) treten nicht auf. Auch dauerhafte Nebenwirkungen sind bei den Dosen, die gegeben werden, nicht zu erwarten.

Bei den sog. Hochdosistherapien, bei denen auch das Knochenmark geschädigt wird, kommt es jedoch, wie bei den Hochdosischemotherapien, zum Abfall der Blutzellen, so daß häufig die vorübergehende Gabe von Blutkonzentraten notwendig wird. Nach erfolgter Stammzelltransplantation erholt sich das blutbildende Knochenmark jedoch wieder.

Insgesamt ist bei den Niedrigdosistherapien mit einem stationären Aufenthalt von ca. 2 Wochen zu rechnen, bei den Hochdosistherapien mit einem Aufenthalt von ca. 3 – 4 Wochen in der Nuklearmedizinischen Klinik und anschließend ca. 3 Wochen in der Hämatologischen Klinik.

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Wer mehr darüber weiss, kann mir ruhig schreiben, Danke

Jürgen

kubsch03@gmx.de
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