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Alt 27.05.2004, 22:22
Gast
 
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Hallo Petra,

ich habe gerade Deine Geschichte hier nachgelesen und sie kommt mir so bekannt vor.
Nach 27 jahren Ehe habe ich meinen Mann auch vor kurzem verloren.Sein Tumor wuchs auch in die Luftröhre und obwohl wir seit Nov. von der Schwere der Erkrankung wußten blieb doch keine Zeit irgendwas zu regeln.Wir dachten,erpackt es.Es sah auch eine ganze Zeit recht gut aus.
Als er das letzte Mal in die Klinik kam (es war ein Sonntag nachmittag),wußten wir es geht ihm sehr schlecht und Montag nachmittag rief der Arzt mich aus dem Zimmer und meinte,es dauert noch 2-3 Tage aber es wird ein Erstickungstod.Das war genau das wovor mein Mann so große Angst hatte.Er wurde dann an
ein starkes Mittel angeschlossen und 1/2 Stunde später war er schon nicht mehr ansprechbar.11 Stunden später war er tot.
Ich habe die ganze Zeit an seinem Bett gesessen und seine Hand gehalten.Ich konnte es spüren,sein Körper wurde immer kälter.
Leider haben wir auch nichts geregelt,denn man hat andere Sachen im Kopf und seit dem 9.3. kämpfe ich einen Kampf mit Banken,Behörden und Gerichten.
Auch ich komme abends in eine leere Wohnung,stehe vor dem Schrank und rieche an seinen Sachen.Wegräumen-das kann ich vielleicht in ein paar Monaten.Es hat 4 Wochen gedauert ehe ich seine Bettwäsche abziehen konnte.Und es wird mein restliches Leben dauern die letzten Minuten mit ihm zu vergessen.
Ich versuche mein Leben nun neu zu ordnen und Montag fahre ich ein paar Tage ans Meer.Das erste Mal in meinem Leben alleine.Früher sind wir viel gereist.Kreuz und quer durch die USA und Südafrika.Wir hatten eine so tolle Zeit und er fehlt mir jetzt so sehr.Auch wie gut kann ich Dich verstehen.
Aus welcher Stadt bist Du?Vielleicht kann man ja mal telefonieren.

Ganz liebe Grüße
Gaby
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