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Alt 09.09.2007, 15:44
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Nebenwirkungen der Chemo

Lieber(e) ? Elies

Sei erst mal lieb gedrueckt - es ist furchtbar, worueber wir schreiben (muessen)
Zu deinen Fragen: die Histologie vom Tumor wird in G-Kategorien eingeteilt, G1 bedeutet "wenig aggresiv" und G4 ist ein sehr aggresiver Krebs.
Zitat:
Das Grading (engl.) beschreibt, wie stark sich Tumorzellen von normalen Zellen unterscheiden. Nach bestimmten Merkmalen werden 4 Grade (G1 bis G4) unterschieden. Tumorzellen von Grad 1 (G1) sind gut differenziert, d.h. sie sind den normalen Zellen noch sehr ähnlich. Schlecht differenzierte Tumoren (G4) unterscheiden sich dagegen sehr stark von normalen Zellen, wachsen besonders schnell aggressiver als die niedrigeren Grade.
Du hast bestimmt ein Adenokarzinom (ist weit verbreitet beim Magenkarzinom) - ich habe auch so einen Krebstyp , aber im Gebaermutterhals. Das bedeutet, dass die Zellen der Schleimhaut stark veraendert sind. Das G teilt ein, in welchem Grad die gesunden Zellen sich von den kranken unterscheiden, welche sich ungehindert teilen und so anwachsen.

Ich bin nicht operiert worden, sondern habe eine Radio/Chemotherapie bekommen.
Mit den Strahlen wurden die Zellen (hoffentlich) abgetoetet. Die Chemo, die ja "Zellgift" ist, unterstutezt das Abtoeten der Zellen.
Es werden auch gesunde Zellen dabei abgetoetet, doch besteht die Auffassung, dass sich gesunde Zellen schnell wieder erholen, waehrend die kranken absterben.

Nun besteht immer die Frage, was die Chemo nuetzt - da sie ja auch den Koerper schwer in Mitleidenschaft zieht. Wenn man Krebs hat, funktioniert das Immunsystem nicht, wie es soll. Deshalb konnten sich ja auch ungehindert aus gesunden Zellen kranke Zellen bilden, ohne, dass das Immunsystem drauf reagiert hat. Unter der Chemo geht das Immunsystem auf 0 - der Koerper ist im Ausnahmezustand, denn nun muss er noch das Gift aushalten.

Ich selbst habe die Chemo akzeptiert und durchgezogen, trotz einiger Neben/Nachwirkungen - und nach 3 Monaten geht es mir inzwischen so gut, dass ich wieder arbeiten gehen werde. Der Tumor ist erst mal weg - also hat Chemo und Radio angeschlagen. Ob nun trotz der Therapie ein Rezitiv auftritt oder sich Metastasen bilden, steht in den Sternen - mit dieser Ungewissheit muessen wir Krebskranken leider zurechtkommen.

Wenn ich dir einen Rat geben soll, so ziehe die Chemo in abgeschwaechter Form durch - lasse dir Kortison geben, damit musst du nicht brechen.
Eine Alternative zur Chemo gibt es nicht - jedenfalls nicht bei einem fortgeschrittenen Stadium. Man kann sie nur ablehnen und geht dann das Risiko ein, dass die Krebszellen in den Lympfknoten und im Blut sich weiter im Koerper breitmachen und Metastasen bilden.

Was sagen denn die Aerzte ? Machen sie dir Hoffnung ?
Die Lebensqualitaet ist wichtig, aber wenn du nur ein Minimum an Chancen hast, dass der Tumor + Krebszellen im Koerper durch das Gift abgetoetet werden - so ergreife diesen Strohhalm !

Zitat:
Bei der Chemotherapie werden zur Abtötung der Krebszellen Medikamente eingesetzt. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körper direkt über eine Vene oder in den Muskel zugeführt. Chemotherapie wird auch systemische Therapie genannt, denn die Medikamente gelangen in den Blutkreislauf, wandern durch den Körper und können Krebszellen außerhalb des Magens zerstören
http://www.meb.uni-bonn.de/cancernet...ch/200025.html
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Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (09.09.2007 um 16:01 Uhr)
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