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Alt 24.07.2011, 23:02
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Grundlegendes: Rente

Lieber Michael!

Herzlich willkommen im Forum! Auch wenn der Anlass hier zu schreiben ein sehr trauriger ist. Wir versuchen uns gegenseitig zu helfen.

Wenn Dein Vater in einem Angestelltenverhältnis arbeitet, dann erhält er zunächst für 6 Wochen die Lohnfortzahlung seines Arbeitgebers, dem schließt sich die Krankengeldzahlung der Krankenkasse an. In Deutschland kann man insgesamt 78 Wochen Krankengeld erhalten, darin sind die 6 Wochen Lohnfortzahlung enthalten.

Bei den meisten Menschen ist das Krankengeld höher, als eine Erwerbsminderungsrente. Deshalb hat es gerade zu Beginn der Krankheit keinen Sinn, eine Rente zu beantragen. Meistens melden sich die Krankenkassen (gesetzlichen Krankenkassen) bei ihren Versicherten, wenn sie längere Zeit erkrankt sind. Grundsätzlich kann die Krankenkasse niemanden dazu zwingen, eine Rente zu beantragen.


In Deutschland gilt der Grundsatz "Rehabilitation vor Rente", dies bedeutet, dass erst alle Möglichkeiten der Wiederherstellung der Gesundheit ausgeschöpft werden müssen, ehe eine Rente in Betracht gezogen wird.


Die Krankenkasse zahlt während des Krankengeldbezugs Beiträge zur Rentenversicherung. Jeder Monat, für den Beiträge gezahlt werden, erhöht den Rentenanspruch.

Bei jemanden, der selbstständig ist, kann die Situation eine ganz andere sein.

Es ist sinnvoll beim Versorgungsamt einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Er verbessert den Kündigungsschutz und bringt auch einen Steuervorteil. Denn im Zusammenhang mit der Krankheit hat man höhere Aufwendungen, die dadurch etwas aufgefangen werden. Ich habe gelesen, dass Du aus München kommst, auf den Webseiten der Stadtverwaltung ist der zuständige Ansprechpartner zu finden.

Die Deutsche Krebshilfe hat im Rahmen der "Blauen Ratgeber" einen "Wegweiser zu Sozialleistungen" herauasgegeben, er kann kostenfrei als Brochüre bestellt werden oder ist als Download erhältlich. Schau mal bitte unter diesem Link nach:http://www.krebshilfe.de/material-fuer-betroffene.html

Heft 040"Wegweiser zu Sozialleistungen"

Zitat:
Allgemeine Enschätzung der Experten im KKH: Lebenserwartung bei ca. 1 Jahr.
Lieber Michael, kein Mensch lebt in Statistiken, auch der größte Experte weiß nicht, wie lange jemand mit der Diagnose Deines Vaters noch leben wird! Es gibt im Lungenkrebsforum viele User, die alle bisherigen Prognosen überlebten und denen es nicht schlecht geht.

Bitte verbringt so viel Zeit wie möglich mit Eurem Vater, auch wenn es manchmal schwierig sein wird!

Ich hoffe, dass ich Dir mit meinen Zeilen ein Stück weiterhelfen konnte.

Für die kommende Zeit wünsche ich Euch viel Kraft!

Tschüß!

Elisabethh.
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