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Alt 17.03.2002, 12:48
Gast
 
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Standard Jung und schon verwitwet

Hallo, Sylvia,
Auch ich habe meinen Mann im Januar an den besch... Krebs verloren.Gleich nach seinem Tod, habe ich alles was zu tun war, rein mechanisch erledigt. Ich selbst war wie erstarrt. Als dann die Beerdigung vorüber war und alles wieder ruhig wurde, kam ich richtig zur Besinnung und seitdem zerreißt mich der Schmerz fast. Diese Endgültigkeit ihn nie wieder zu sehen oder zu hören, macht so ohnmächtig. Es gibt Stunden, da glaubt man verzweifeln zu müssen. Auch ich habe seine ganzen Sachen noch und ziehe die Pullover manchmal sogar über, dann habe ich das Gefühl ihm ganz nahe zu sein.
Auch Bilder habe ich überall im Haus und manchmal rede ich mit ihnen. Für Jemanden, der noch nie in einer solchen Situation war,ist das kaum nachzuvollziehen. Die wohlmeinenden Ratschläge von Außenstehenden sind, räume doch alles weg, sonst machst du dich doch total fertig.
Ich glaube das Gegenteil wäre der Fall, denn so kann ich wenigstens immer sein geliebtes Gesicht sehen. Ich habe auch Videobänder von ihm. Es tut furchtbar weh sie anzusehen, ihn lachen und sprechen zu hören, aber das gehört wohl zu der Trauer dazu. Jeder erlebt es wohl ein bisschen anders, aber wenn ich alles von ihm "verbannen"würde, käme es mir vor wie, "aus den Augen, aus dem Sinn".
Ich jedenfalls kann Dich gut verstehen, denn es geht mir genauso.

DAS Forum und überhaupt der Krebs-Kompass, haben mir in den Tagen, seit ich ihn entdeckt habe, sehr geholfen. Nur wirklich Betroffene können ermessen, was man in so einer Situation durchmacht!

Ich hoffe Dir hilft es auch ein bisschen.
Viele liebe Grüsse von Christiane
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