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Alt 27.06.2004, 21:14
Tanja L. Tanja L. ist offline
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Standard Lebertumor Mögliche Therapien ????

Hallo Jonas

Hier habe ich ein Posting von Lilli kopiert...weiß nicht, ob du hier noch liest.


Lilli Behandlung von Lebermetastasen - 27.06.2004, 14:50

Gast Zum Thema Lebermetastasen ist ein sehr interessanter Bericht im Magazin der Süddeutschen Zeitung: eine Studie, in der sich mit dem Wirkstoff Thalidomid (bekannt als das fürchterliche Medikament Contergan) erstaunliche Erfolge bei Lebermetastasen zeigten.
Das Thalidomid wurde nur angewandt bei sehr fortgeschrittenen Fällen und auch dann nur unter strengsten Auflagen - es hat sehr günstige Wirkungen aufs Allgemeinbefinden gezeigt (kein Fieber, kein Nachtschweiss, keine Übelkeit und keine Schmerzen mehr), in wenigen Fällen haben sich auch die Metastasen rückgebildet. Jetzt läuft eine weitere Studie, in einem halben Jahr weiss man mehr.
Zitat "Thalidomid kann Menschen helfen, die an bestimmten Krebsarten leiden, bei denen alle Therapien erfolglos geblieben sind, die nicht in dem Alter und in der Verfassung sind, sich fortzupflanzen..."

Thalidomid (früher von der Firma Grünenthal) wird nicht mehr in Deutschland produziert, nur noch im Ausland, bei Pharmion/England. Pharmion bemüht sich seit einiger Zeit um eine europaweite Neuzulassung von Thalidomid, bislang vergeblich. Das Risiko, das in dem Wirkstoff liegt (Missbildungen beim ungeborenen Kind, Schadenersatzklagen können den Hersteller ruinieren...) lässt sich die Firma bezahlen. Eine Tablette kostet elf Euro, eine Tagesdosis meist ein Vielfaches.
Thalidomid wird von der WHO schon seit längerem gegen Lepra eingesetzt, in USA (unter der Hand) gegen Aids-Symptome.
Eine amerikanische Studie arbeitet seit 1995 mit Thalidomid bei Knochenmarkkrebs. Zitat: "...und es war ihnen gelungen, die bösartigen Zelklen zurückzudrängen und manchmal sogar zu besiegen. Dieser Effekt hängt mit der Eigenschaft von Thalidomid zusammen, die Entstehung neuer Blutgefässe zu hemmen - jener Eigenschaft, die zu den Missbildungen bei Ungeborenen geführt hatte. Wenn ein Krebs wachsen will, braucht er Blutgefässe, die ihn durch den Körper tragen. Thalidomid hält diesen Transport auf, es koppelt den Tumor von der Versorgung ab. Thalidomid hungert den Tumor aus, die Chemotherapie zersetzt ihn."

Das war in Kürze das Wesentliche des Berichts. Er ist sehr lesenswert. Vielleicht sogar ein Lichtblick und Hoffnungsschimmer.

Lilli


Ist auch direkt hier nach zu lesen:

http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...60a7e30f3f2e5f

Viele Grüße

Tanja L.
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