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Alt 31.05.2006, 18:08
Laetitia Laetitia ist offline
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Standard AW: Weiß Nicht wie es weitergeht? und wütend

Liebe Nina,
nun starte ich nochmal einen Versuch....
Ich möchte Dich natürlich nicht demotivieren, andererseits ist es manchmal besser, man "weiss" was auf einen zukommen könnte? Ich weiss noch sehr gut, wie böse ich war, als mir während der Erkrankung meines Mannes diesbezgl erfahrene Menschen sagte, er würde die Erkrankung nicht überleben und schon garnicht lange....Ich hätte ihnen am Liebsten die Augen ausgekratzt. Heute (mit Abstand betrachtet) denke ich, es wäre hilfreicher gewesen, sich damit auseinanderzusetzen und dann auch diese Zeit dementsprechend zu "gestalten" als auf bessere Zeiten zu warten. Ich wollte meinem Mann auch nie die Hoffnung nehmen und er selbst hatte Hoffnung bis fast kurz vor seinem Tode. Irgendwann habe ich wohl auch in dieser Phase den Verstand blockiert und hoffte mit.....wider besseren Wissens. Ich wollte ihn auch behalten!
Wie ich schon schrieb, die Meinung aus Hammelburg kann ja nicht schaden, sofern Du Deinen Mann nicht dort hin schleppst. Allerdings solltest Du darüber nachdenken, wann es genug der Therapien, DIE IHM SCHADEN, ist. Ich fürchte, keine Chemo, wie auch immer, wird den Prozess dauerhaft zurückdrehen können. Allerdings lindern eben Chemos manchmal gewisse zusätzliche Probleme. Es sollte nun nur noch das Wohlbefinden Deines Mannes im Vordergrund stehen. Und das bedeutet sicherlich auch gut geplante Schmerz-und Angsttherapie auf medikamentösem Wege. Ich habe selbst erlebt, dass manche Onkologen sich damit nicht gut auskannten und gerade diesen Punkt vernachlässigten. Deshalb mein Hinweis auf den Schmerztherapeuten in Frankfurt.
Ich würde Deinem Mann die Hoffnung nicht nehmen, ihn auch nicht darin bestärken, einfach seinem Willen folgen. Vielleicht kommt der Moment, indem er sich öffnen möchte und dann wäre es gut, Du verstündest das Signal. Es ist unsagbar schlimm, alleine mit seinen Ängsten zu sein. Etwas was ich heute mehr denn je verstehe.
Mach es ihm schön Zuhause, physisch und psychisch. Zeig ihm, er ist nicht alleine, ihr helft ihm und sorgt dafür, dass er keine Schmerzen erleiden muss....Seid für ihn da.
Ich wünsche Euch sehr, dass es noch eine Besserung auf diesem steinigen Weg geben wird. Und sei es nur für eine gewisse Zeit.
Das grösste Problem ist wahrscheinlich und auch das kenne ich (und alle anderen nur zu gut), sich selbst einzugestehen, wann die Schlacht verloren ist und man mit den Therapien nur noch quält.
Ich denke an Euch, alles Liebe, Nadine
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