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Alt 25.10.2006, 01:28
Momo.73 Momo.73 ist offline
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Registriert seit: 25.10.2006
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo!

Ich (33) bin auch gerade mitten in einer Chemo-Behandlung, nächste Woche kommt der 4. von 6 Zyklen.
Im Oktober 05 wurde bei mir ein Cervixkarzinom (Adeno-CA) diagnostiziert, Wertheim-OP (Gebärmutter raus), Bestrahlung vaginal. Ich dachte, damit hätte ich den Krebs besiegt, ohne Chemo und die ganze Quälerei. Im Juni 06 fing ich (nach Reha etc) wieder stundenweise an zu arbeiten, als ich erneut eine Blutung bekam. Nach OP zuerst Erleichterung, "nur" ein Abszeß am Eierstock, woher auch immer. Dann der histologische Schock-Befund: Adeno-CA des Eileiters, ohne Zusammenhang mit der ersten Erkrankung! Absoluter Zufalls-Befund und äúßerst selten.

Na ja, also doch Chemo. Nachdem ich mir alles über die Behandlung und deren Nebenwirkungen angehört hatte, war klar, ich will zusätzlich zu einer Heilpraktikerin gehen. Natürlich sin HP gegen Chemo, während die meisten Ärzte Naturheilverfahren eher belächeln, als Patient sitzt man da echt zwischen den Stühlen.

KEINE Chemo zu machen habe ich mich nicht getraut, aber das Allheilmittel sehe ich darin sicher auch nicht. Es gibt ein Buch mit dem provokativen Titel "Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe".

Ich habe mir Leser-Kommentare zu dem Buch durchgelesen und entschieden, das lese ich nicht. Die Meinungen darüber reichten von uneingeschränkter zustimmung bis hin zu vernichtender Kritik. Wie schon jemand sagte bedienen sich beide Seiten gern irgendwelcher sogenannten Fakten, die kaum nachvollziehbar geschweige denn belegbar sind, wie zum Beispiel der Behauptung, die meisten Ärzte würden ihrer Familie von der Chemo abraten. Woher wollen die das denn wissen?? Fragt doch mal einen Arzt! Würde er wahrheitsgemäß antworten? Ich als Arzt würde doch dem Krebspatienten nicht auch noch auf die Nase binden, was ich WIRKLICH von Chemotherapie halte, wenn ich sie denn für so schlecht hielte, oder??

Na ja, jedenfalls wollte ich das Buch nicht lesen, weil ich mir davon nichts verspreche. Es ist sicher richtig, daß eine Chemo den Krebs nicht HEILT, aber ich hoffe doch, daß sie die Krebszellen angreift. Und daß die Naturheilkunde mein Immunsystem soweit stärkt, daß es die geschwächten Zellen abbaut.

Ich vertrage die Chemo recht gut, was bedeutet, daß ich bisher nicht wirklich Übelkeit verspürt habe, die Schmerzen in den Beinen einigermaßen erträglich waren (bis auf eine Nacht, in der ich deswegen nicht schlafen konnte) und das Essen bisher nur nach der 2. und 3. für etwa einen oder zwei Tage nach NIX geschmeckt hat. Drei Tage nach den Infusionen (Carboplatin und Paclitaxel) bin ich SEEEHR schlapp und müde und dann gehts mir im Prinzip wieder gut.

Natürlich sind die Haare ausgefallen, leider lichten sich auch meine Wimpern so langsam, aber die kommen ja auch irgendwann wieder, solange das Gift denn an der RICHTIGEN Stelle auch so gut wirkt....

Zusätzlich zu all dem will ich aber auch noch eine Misteltherapie machen, die übrigens auch die Chemo erträglicher machen soll, allerdings müßte man dazu wohl schon VOR der Chemo mit der Mistel angefangen haben. Aber auf jeden Fall ist Mistel sehr gut für das Immunsystem und vor allem auch gegen die Tumorzellen.

Ich hoofe wirklich, daß dies meine erste und einzige Chemo bleiben wird, aber sollte es doch nötig sein, würde ich es wahrscheinlich wieder tun, einfach um alles versucht zu haben.

Liebe Grüße!
Nicole
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