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Alt 25.11.2016, 13:52
max82 max82 ist offline
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Standard Seminom und die Ängste danach

Hallo zusammen, ich bin 32 Jahre alt und vor ziemlich genau 2 Monaten habe ich die Diagnose Hodenkrebs erhalten. Ohne Vorwarnung. Ich war wegen etwas komplett anderem beim Hausarzt und fragte nebenher, ob man meinen Hormonhaushalt mal checken könnte, da ich das Gefühl hatte weniger Lust auf Sex zu haben. Der Hausarzt schickte mich zum Urologen. Dieser sagte mir dass der Testosteron-Wert normal sei, aber er sicherheitshalber einen Ultraschall macht... und er findet einen Tumor im linken Hoden.

Eine lange Woche mit plötzlichen Rückenschmerzen später wird der Hoden entfernt. Einen Tag später ist die CT sauber. Eine weitere Woche später die endgültige Histologie: Seminom, pT1 N0 M0 Sx, keine Invasion in Rete Testis oder Blutgefäße. Komplett auf den Hoden begrenzt. Keine auffälligen Tumormarker. Die Tumorkonferenz im Krankenhaus und auch mein Urologe sind sich einig, wir machen w&s. Alternativen wurden in meiner gegenwart auch gar nicht erwähnt.

Glück im Unglück, oder? Ich sollte mich eigentlich glücklich schätzen, dass ich nur wegen einem eingewachsenem Nagel beim Arzt war und durch eine Reihe von Zufällen der Krebs so früh erkannt wurde. Ich fühle mich aber nicht gut. Ich habe Angst.

In den letzten Wochen habe ich immer wieder "Symptome" die die Angst verstärken. Ich weiß nicht ob die Angst wegen der "Symptome" da ist oder umgekehrt. Ich schreibe Symptome in Anführungszeichen, weil das eigentlich nicht wäre für das man unter normalen Umständen zum Arzt gehen würde.

Vier Wochen nach der OP hat ich ein Druckgefühl in der Leiste auf der gesunden Seite. Besonders beim sitzen oder liegen. Das hat manchmal ins Bein runter oder zum Bauch hoch gezogen. Ich war deswegen auch nochmal beim Urologen, der meinte ich soll mich entspannen, da sei nichts. Ein paar Tage später war der Druck auch tatsächlich wieder weg.

Seit vier Tagen habe ich ein leichtes ziehen rechts vom Solarplexus. Im Bereich wo die untersten Rippen enden und der Magenbereich anfängt. Es ist kein Schmerz. Manchmal ein Drücken, manchmal ein Ziehen und dann wieder wie ein Kitzeln. Der rationale Teil in meinem Hirn sagt mir dass das nichts wildes ist. Wahrscheinlich irgendwelche Nerven die wegen der psychischen Belastung "Hallo" sagen.

Aber sowas lässt mir dann einfach keine Ruhe. Ich erwische mich oft, wie ich dann Anfange mich reinzusteigern. "Kommt das ziehen von vergrößerten Lymphknoten? Oder Sind schon Metastasen am Zwerchfell oder in der Lunge?"

Kurz gesagt, ich bin ein wenig am durchdrehen. Die ersten Nachsorge ist dann im Januar, ich hoffe dass mich ein positives Ergebnis erstmal beruhigen kann.
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