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Alt 04.01.2014, 22:35
LilSpooky LilSpooky ist offline
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Unglücklich Einfach nur fertig mit der Welt....

Hallo,
ich lese hier seit einigen Wochen mit....
Meine Mutter (66 Jahre) hat schon seit ca. 3 Jahren Krebs, genauer gesagt gar zwei Sorten von Krebs zunächst Rippenfellkrebs (aufgrund Asbest) und dann noch Hautkrebs bzw, Metastase in der Leistengegend von dem Malignes Melanom...leider alles mittlerweile so fortgeschritten nach Chemos und Bestrahlungen( Im Sep/Okt '13 war die letzte Bestrahlung und leider hat es gar nichts gebracht), das sie im November kaum noch den linken Arm bewegen konnte und sie im Dezember vom 2.-19.12 auf der Palliativstation war und sicher festgestellt wurde, dass sie Hirnmetastasen hat., Weihnachten und Silvester haben wir dennoch alles geschafft und den Umständen enstprechend meine Mutter nach Hause zu gebracht und auch nochmals, so schön und viel es für meine Mutter ging, gefeiert. So war es bis Silvester und gar Neujahr alles sehr erträglich und eigentlich eine sehr schöne Zeit mit meinen Eltern und mir...haben auch viel nochmal geredet....

doch dann am 3.1.14 meinte sie plötzlich das sie besser wieder zurück auf die Palliativstation gehen will und konnte an dem Tag kaum noch gehen und stehen...und nun lag sie da auf der Palliativstation so bleich und elend..
das schlimme ist, dass sie durch die Hirnmetastasen auch irgendwie verwirrt ist und dann wieder nicht, mal redet sie klar und wie die alte und dann wie als ob sie alzheimer hat..und sie konnte heute Mittag nur noch im Rollstuhl gefahren werden, kann seit gestern nicht mehr selbst gehen... .zudem braucht sie einen Katheter um Wasser zu lassen...und naja...irgendwie zittert man schon, was der nächste Tag sagt...morgen um 11Uhr sind wir (Papa, Ich und vermutlich auch Schwester) bei ihr...

Als die letzte Bestrahlung im September/Oktober war und sich herausstellte, dass sich nichts mehr verbesserte hat sich alles so schnell verschlechter, dass mir heute speiübel wurde bei dem Anblick....
meine Mutter war immer schon eine starke Person..mit einem starken Willen...das merken auch die Stationsschwestern und auch die Ärzte merkten das sie sehr sehr zäh ist..und ich bin sehr stolz auf sie, dass sie das alles bis jetzt relativ tapfer und immer noch auch heute mit einigen Grinser und Lacher (zumindest zu mir) das durchsteht...dennoch sie war immer diejenige, die mich stark gemacht hat, wenn ich krank, traurig oder sonst wie war und jetzt...ich versuche seit es ist das gleiche zurück zu geben...aber seit gestern fühle ich mich überhaupt nicht in der Lage.....
vor 3 Wochen ging es noch... und ich kann allgemein mit Tod und Sterben gut umgehen (so war es jedenfalls zuvor bei Bekannten und Freunde, die schon mittlerweile nicht mehr unter uns sind)... und ich kann auch eigentlich akzeptieren, dass sie bald nicht mehr bei mir ist, auch wenn sie noch vieles von mir erleben wollte...
denn zu meiner Person, ich bin 26 Jahre (ja meine Mutter hat mich im späten Alter bekommen) und mitten im Theologiestudium bzw. relativ bald am Examen..durch mein Studium lese und lerne ich viel über die Fragen von Leben, Leid, Trauer, Schmerz und Tod und soviel wie ich lese und weiß woran man glaubt und hofft, soviel ungewissheit und unklarheiten kenne ich auch...es zerreißt mich einfach im Moment sehr... dieses Nicht-wissen, ob sie sicher gut nach dem Tod aufgehoben ist... denn natürlich vergesse ich sie nicht..aber passiert ist mit ihr?... Diese Frage raubt mir den Verstand...und natürlich erwarte ich hier keine Antwort auf diese Frage, aber ich wollte es einfach mal hier los werden und mal fragen wie ihr so damit umgeht?

LG LilSpooky
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