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Alt 08.06.2005, 23:02
Gast
 
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Standard 4 Jahre Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe Petra Loos,ich hoffe, es geht Dir etwas besser, da du dir den Seelenmüll von der Seele geschrieben hast. Leider hast du ja so recht. Einerseits sind wir Krebspatienten die bedauernswerten Geschöpfe, die ja wohl nicht mehr lange zu leben haben, andererseit versteht so gut wie NIEMAND; was in uns vorgeht. Ich wünsche diese Krankheit nicht meinem ärgsten Feind (habe gar keinen?)aber Mitleid möchte ich auch nicht. Ich möchte auch keine Rücksichtnahme beim Sport, beim Essen, bei Veranstaltungen nach dem Motto 'lass H. mal sitzen, die ist krank'!? Wo bitte bin ich denn krank? Was maßen sich diese Menschen an? Warum haben sie kein Fingerspitzengefühl. Sie meinen einfach entscheiden zu können, daß ich nicht mehr stehen kann, weil ich mal Krebs hatte. Ich glaube, dAS ist unser gesellschaftliches Problem. Viel Heuchelei, oft auch Unwissenheit und Ohnmacht, wie gehe ich mit Krebspatienten um. Das gleiche trifft ja auch oft auf Behinderte zu. Mitleid ist etwas, was weder Behinderte noch Krebskranke wollen. Wir wollen endlich so akzeptiert werden, wie wir sind und nicht ständig gefragt werden, 'schaffst du das auch?' Das wissen wir selbst und brauchen keine Nachfragen.
Fazit, Ihr lieben Gesunden nehmt uns doch einfach so wie wir sind, auch wenn wir hin und wieder Durchfall haben oder nicht alles essen und trinken können, aber wir möchten gern unser eingeschränktes Leben ohne Eure Fürsorge leben. Echte Anteilnahme muss man nicht in Worte kleiden, die kann man diskret und vornehm zeigen, ohne das Selbstwertgefühl von Betroffenen in Frage zu stellen.
Liebe Petra so viel wollte ich gar nicht schreiben, aber ich glaube du weisst, was ich meine. Bleib bitte so wie du bist, sag Dir immer wieder 'ICH BIN ICH'.
Liebe Grüße
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