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Alt 12.06.2005, 23:17
Gast
 
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Standard Wasser im Bauch - kollabiert Leber?

Hallo Heike,
bei mir zu Hause heißt insofern ja nur im selben Ort. Wir leben schon in getrennten Haushalten, 7km voneinander entfernt. Zu den Ärzten dringe ich ja nicht durch. Da ist nur Mama, allenfalls nochmal mein Papa. Gestern waren die beiden kurz hier. Mein Großer (6 Jahre) hat sein "Jugendzimmer" bekommen, was die beiden zwischenfinanziert haben. Und das wurde dann mal kurz abgenommen. Auch eine gute Gelegenheit, um mal was anderes zu sehen. Freitag waren die beiden zu Bekannten auf Besuch. Nachmittags ausruhen und nur Abends auf der Couch sitzen und Schnakken, das ging schon. Immer mit viel Pause lässt sich der Alltag bewältigen. Wenn ich Mama glauben darf, besser als im Krankenhaus. Sie sagt, zu Hause kann sie sich ihren Tag halt einteilen, wie es ihr passt. Dann aufstehen, wenn sie soweit ist. Schlafen, lesen, fernsehen, wie es geht. Papa kommt Mittags meist nach Hause und sie essen zusammen. Gibt ihr gleichzeitig die Aufgabe, zumindest was aus der Truhe aufzutauen. Ich denke, eine Aufgabe zu haben ist in der Situation ganz wichtig. Für mich persönlich war es allerdings auch wichtig zu hören, das sie im Krankenhaus auf Isolierstation war. Weil ich aus der Erfahrung mit meinem Schwiegervater (gest. 18.02.05 in Folge Hirnschlag) eine furchtbare Angst vor Krankenhaus reistenten Keimen habe. Aber denene ist sie in der Tagesklinik wohl sogar noch mehr ausgesetzt. Ich liebe meine Mama und brauche sie noch sehr. Auch mit meinen 34 Jahren. Ich weiß nicht, ob das sonst jemand aus der Familie so realisiert. Das kann wohl nur jemand realisieren, der in ähnlichem Alter einen solchen Verlust erlitten hat. Im Moment muss ich eher noch meine Oma trösten, die auf die Sachlage gar nicht klar kommt. Oma ist mittlerweile auch 80 Jahre und leides zunehmends unter Altersdemenz. Mein Opa schläft fast den ganzen Tag und ist ihr auch keine Stütze. Also übernehme ich nach und nach Mamas Aufgaben als Ansprechpartner für alle - meine Großeltern ebenso wie meinen jüngeren Geschwistern und auch für meine Papa. Im Zuge des Sterbens meines Schwiegervaters bin ich allerdings auch diejenige, welche sich am meisten mit dem Thema Sterben und Tod bzw. was kommt danach auseinandergesetzt hat. Und auch mein Papa sagt ganz klar, was er mit mir (uns; meinem Mann und mir) bespricht, bespricht er so nicht mit meinen Geschwistern. Meine Schwester steckt noch in der Ausbildung und mein Bruder ist just damit fertig und sucht noch Arbeit in seinem erlerntem Beruf als Bootsbauer - Windräder sind halt doch nicht seine Lebensaufgabe. Auch wenn sie erst mal Geld bringen. Also bin ich Papa's Ansprechpartner. Bin ich auch gerne, da ich bei beiden Elternteilen in der Patientenverfügung auch bevollmächtigt bin.

Überigens: Apropos Patientenverfügung: man bestimmt so gerne eine Einrichtung, die Nahe dem bisherigen Wohnort liegt. Allerdings vergisst man dabei die aktuelle Arbeitsmarktsituation. Was ist, wenn man woanders Arbeit findet, allerdings die Angehörigen aufgrund der Verfügung in einem bestimmtem Heim untergebracht sind. Besser, man lässt in einer Verfügung einen gewissen Spielraum. Ab einem bestimmten bewusstseinsmäßigem Zustand ist es einem räumlich nämlich egal, in welchem Ort man liegt. Solange die Betreuung liebevoll ist und die Angehörigen regelmäßig kommen können. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede. Und nicht jede Empfehlung der Ärzte aus dem Krankenhaus ist sinnvoll. Immer noch mal nachfragen bei den örtlichen Einrichtungen. Die können mehr, als man vielleicht mein.
Jetzt eine sehr verheulte Gute Nacht
Tanja
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