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Alt 25.04.2014, 10:43
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Wenn von einem zum anderen Tag alles anders ist.

Liebe Lehla,
es tut mir sehr leid, dass Deine Mutter von dieser schlimmen Krankheit betroffen ist! Und es ist furchtbar, wie Du es erfahren hast. Und dass Du Dich jetzt mit solchen Überlegungen quälen musst, was Deine Mutter erfahren soll... Mit den Worten, die Deine Mutter aufgrund ihrer Erfahrungen gesagt hat, ist das eine ungeheuer schwere Bürde und ich kann sehr gut verstehen, dass Dein erster Impuls ist, dass Deine Mutter das nicht erfahren soll.

Ich denke aber wie Simi, dass Deine Mutter ein Recht darauf hat, die Diagnose zu erfahren und selbst zu entscheiden, wie sie damit umgehen möchte. Du kannst nicht für sie entscheiden, was noch lebenswert und würdig für sie ist... Und Du hast ein Recht darauf, dass diese Bürde nicht auf Dir lastet...

Auch wenn Deine Mutter sehr klar gesagt hat, was sie in diesem Fall plant, ist trotzdem nicht unbedingt vorherzusehen, wie sie sich verhalten wird.

Meine Mutter ist an Lungenkrebs gestorben. Als im Verlauf der Krankheit abzusehen war, dass es nicht mehr wirklich besser wird, hat meine Mutter sich von einer befreundeten Ärztin Medikamente besorgt, um die Sicherheit zu haben, ihr Leiden beenden zu können, wenn sie es nicht mehr erträgt. Ich habe ihr zugesichert, sie auch dabei zu begleiten.
Wir haben die Medikamente noch mit ins Hospiz genommen, es war für meine Mutter immer extrem wichtig zu wissen, dass sie diesen Ausweg hat - aber letztendlich sind sie nicht zur Anwendung gekommen.

Ich wünsche Euch viel Kraft in dieser schweren Situation - und Ärzte, die Euch in jeder Hinsicht unterstützen und auch Menschlichkeit besitzen.
Anja
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