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Alt 04.07.2001, 14:20
Gast
 
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Standard Hoch und Tiefs

Hallo Claudia,
ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie du und die "perfekte" Lösung mit den absolut verständlichen Tiefs gibt es meiner Meinung nach nicht.
Irgendwie müssen die eigenen Gefühle ja auch mal raus, die ganze Zeit kann man nicht stark sein.
Dass Du Angst hast um deinen Papa ist klar, aber versuche nicht zu weit zu denken, wie deine Mutter ohne ihn leben soll etc.
Er ist ja schliesslich noch da.
Ich habe bei meinem Vater festgestellt, dass es ihm die meiste Kraft gibt, wenn man bei ihm ist, ob nun persönlich oder auch in Gedanken. Und dass er weiss, dass er jederzeit reden kann.
Wir reden mittlerweile aber auch wieder über viele andere Dinge, die nicht den Krebs betreffen.
Ich konnte mich zum Beispiel nicht beherrschen und habe auch ständig vor ihm geheult und dann haben wir zusammen geheult, aber letztendlich hat uns das noch viel näher gebracht.
So wie du es machst, ist es genau richtig, du bist für deine Eltern da und das ist das Allerwichtigste.
Ich habe auch meist für andere, alltägliche Sachen keinen Sinn und das raubt einem auch die Kraft.
Triff Dich trotzdem mit deinen Freunden, damit du auch schonungslos über deine Ängste reden kann und vielleicht auch mal wieder ein bisschen lachen kannst.
Auch wenn sich die Situation nicht veändert, hilft es doch.
Ich bin mir sicher, dass man in so einer Situation viel stärker ist als man je angenommen hat.
Aber wenn der Akku sich nicht wieder auffüllt, musst du auch an dich denken, die Kraft kommt letztendlich wieder deinem Papa zu gute.
Viele liebe Grüsse, alles Gute für dich und deine Familie, Dagmat
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