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Alt 12.04.2011, 21:09
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Lothar58 Lothar58 ist offline
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Registriert seit: 06.01.2011
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo

Pschoonkologie ist sicher hilfreich, ich nehme die Angebote nicht in Anspruch weil ich mich während meiner Midlifecrises (ja, Männer habe auch Probleme) mich 5 Jahre lang an einer Psychoanalyse erfreuen durfte.
Jetzt profitiere ich aber wieder daran und ich bin meinem Threrapeuten im Nachhinen sehr dankbar.

Auch habe ich eine positiver Einstellung meiner Chemo gegenüber. Klar nerven die Nebenwirkungen und jede Woche 1 -2 mal Blutabnehmen.
Aber für eine 10% verbesserte Überlebenschance würde ich noch viel mehr tun.

Darum beschäftige ich mich nicht mit Meinungen von Ärzten (ausser meinem Onkologen) sondern mit mir.
Ich mache Sport weil es mir guttut. Genauso ist es mit dem Arbeiten, das gibt mir ein "normales Lebensgefühl".
Klar nervt es und es fällt mir auch nicht leicht, oft genug denke ich ... warum bleibst du nicht zuhause ...

Aber es macht mich unterm Strich ausgeglichener und die Trägheit wenn man nichts tut erreicht mich so gar nicht.

Ich versuche fröhlich und freundlich zu meinen Mitmenschen zu sein und sie sind es auch zu mir.

Und so ist mir die Nähe des Todes stets bewusst, aber die Angst frisst mich nicht auf.
Genauso tut auch meiner Frau und meinen Kindern gut, denn wenn der Tag X kommen sollte ist immer noch Zeit genug sich zu sorgen.

So ist man natürlich selbst "Schuld" wie es einem geht. Klar kann man nichts für den Krebs und die Nebenwirkungen, aber dafür was man daraus macht.

Jeder ist für sich selbst verantwortlich und alle noch so hochgeloben Schriftsteller oder sonstige Allwissenden haben keine Ahnung wie es einem aufgrund seiner individuellen Grundlagen persönlich geht.

Es gibt keinen Gott (weder im Himmel noch auf Erden) und niemanden der dir helfen kann. Sollte es doch einen Gott geben dann hat er mir den Krebs gegeben und das macht ihn nicht sehr sympathisch.

Gruß
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