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Alt 18.01.2008, 09:20
Miezel Miezel ist offline
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Standard AW: Warten, Hoffen, Beten....

Hallo Bixi,

also da könnte man doch verrückt werden - das ist das, was ich hasse - einem Schwerkranken zu sagen,er hätte nur noch wenige Monate. Der Arzt ist doch kein Gott, weiß überhaupt nicht, wie lange das alles noch geht. Du siehst es doch im Forum, bei manchem geht es ganz schnell, andere sind seit 5 Jahren dabei. Das kann man überhaupt nicht sagen, wie lange noch u. man sollte sich wirklich hüten, dem Patienten damit seinen letzten Optimismus zu nehmen!

Also seht es bitte nicht so extrem, klar sollte man jeden Tag so gut es geht genießen, aber bitte auch noch Pläne schmieden! Ob man dann alle verwirklichen kann - das weiss man nicht, aber das wissen wir Gesunden auch nicht.

Also nicht den Kopf hängen lassen!! Den besten Artikel las ich in einer Aptothekenzeitschrift von Frau Dr. Marianne Koch, habe ihn mir aufgehoben, wo sinngemäß drinstand, dass es - auch wenn es unheilbare Krankheiten gibt, so es doch immer Hoffnung gibt: auf einen besseren, schmerzfreien Tag, und am Ende auf einen sanften Tod u. man diesem Patienten nicht sagen solle, er wäre "austherapiert" und "man könne nichts mehr machen". Man kann immer was machen, s.o.

Ich habe das auch nicht immer so gesehen, meine Eltern eigentlich immer, auch wenn es meinem Papi ganz schlecht ging und so ist es auch geblieben bis 2 Tage vor seinem Tod. Deshalb weiss ich das heute auch besser. Ein gewisser Knackpunkt war die Beendigung der Chemo, auch die Aussage betr. Metas in den Lymphknoten (die sich nach der Obduktion übrigens nicht bewahrheitet haben...), wenn er das nicht gewusst hätte, wer weiß, ob das auch noch mehr Hoffnung gebracht hätte, ich weiss nicht. Er hatte da in diesem Moment für sich einen Strich gezogen, allerdings danach trotzdem wieder auf seine Art gekämpft u. es ging ihm dann ja auch noch eine Weile erstaunlich gut - was selbst die Ärzte verwundert hatte.

Ich hoffe, das hilft euch weiter, auch in der Hoffnung.

liebe Grüsse

Ute
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Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007

Geändert von Miezel (18.01.2008 um 09:24 Uhr)
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