Einzelnen Beitrag anzeigen
  #17  
Alt 10.03.2005, 19:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hinterbliebene/ Wien

Liebe Maria Judith,

natürlich ist das Alter nicht relevant, ich war 34 als meine Mutter starb. Dein Beitrag hat mich eben zutiefst bewegt, da ich mir immer vorstelle, wie es wohl meinen beiden Kinder geht, wenn bei mir wieder was kommen sollte.

Nach OP und Chemo ist bei mir keine Tumoraktivität feststellbar. Darüber bin ich natürlich sehr glücklich. Allerdings ist mein Alltag noch stark von den Nebenwirkungen der Chemo geprägt. Ich bin ständig müde und wenn ich versuche, mich ein wenig mehr zu bewegen bekomme ich starke Knochen- und Muskelschmerzen. Dieser Zustand kratzt oft arg an meiner Psyche, ich bin doch noch zu jung um meine Tage auf der Couch zu verbringen. Trotzdem bin ich dankbar, dass ich noch bei meiner Familie sein kann.

Wie hast du den Geburtstag deiner Mutter überstanden? Das erste Jahr nach dem Tod meiner Mutter war auch für mich am Schwersten, besonders bei Familienfesten und Feiertagen wird einem der Verlust umso schmerzlicher bewusst. Gut ist, dass sich dein Vater mit Freunden trifft und sich nicht in seinem Schmerz vergräbt. Du wirst sehen, irgendwann werdet ihr wunderbare Gespräche miteinander führen können, aber das braucht Zeit.

Ich weiss nicht wie es dir dabei geht, aber für mich war nicht nur so schlimm, dass sie gestorben ist. Genauso schwer hat mich belastet, wie sie gestorben ist. Es hat mit fast zerrissen, ihr Leid und ihren Schmerz mitanzusehen. Erst mit meiner Erkrankung hab ich gemerkt, dass man große Schmerzen aushalten kann und es zählen doch nur die Lieben, die man nicht zurücklassen möchte.

Hab ein bisschen wirr geschrieben, bin im Moment nicht so gut drauf. Hoffe trotzdem, du weisst was ich meine.

Ich würde gern mit euch beiden mal auf einen Kaffee gehen, aber die Anfahrt ist wohl ein wenig zu weit, ich komme aus OÖ.

Recht liebe Grüße und bis bald
Margit
Mit Zitat antworten