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Alt 22.05.2007, 09:20
Carina46 Carina46 ist offline
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Registriert seit: 22.05.2007
Ort: Wien
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Standard AW: Profil BK User stellen sich vor...

Hallo, alle miteinander! Ich wünsche euch einen schönen guten Morgen aus Wien. Habe diese Seite erst heute "zufällig" entdeckt und möchte mich kurz vorstellen:
Ich heiße Carina, bin 46, seit Juli 05 wieder verheiratet, eine 7-jährige Tochter, und wurde Ende Oktober 06 mit der Diagnose BK bei einer Routinemammographie konfrontiert. Zuerst dachte ich auch, dass ich Weihnachten nicht mehr erlebe, aber da war ich nach einer Ablatio mit Sofortkonstruktion der li. Brust bereits wieder zu Hause und durfte mich noch etwas erholen, bevor ich im Jänner 07 mit einer Chemo begann. (AC) Ich habe mich darauf eingelassen, weil ich auf Nummer sicher gehen will, nicht nur wegen mir, sondern vor allem wegen meiner Familie, obwohl ich die Chemo auf Grund meines Resultates (keine Metastasen, keine befallenen Lymphknoten) nicht zwingend gebraucht hätte. Da sich in meiner linken Brust aber mehrere, auch invasive Tumorfelder (G2) breit gemacht hatten, hielten die behandelnden Ärzte die Chemo für sinnvoll, bevor ich nun für 5 Jahre mit Zoladex und Arimidex behandelt werde. Würde mich freuen, etwas über die Anti-Hormonbehandlung von euch zu erfahren, vor allem über Nebenwirkungen.
Was ich zur Chemo sagen kann: kotz, speib, würg! Jedesmal, wenn ich die Spritze mit der roten Flüssigkeit nur sah, kriegte ich schon die Krise! Zum Glück hatte ich am 14.5. die letzte Chemo, von der ich mich gerade zu erholen versuche. Ich mache viel mit Komplementärmedizin und über die Ernährung und finde es schade, dass die Onkologen, denen ich begegnet bin, mich diesbezüglich nicht sehr ermuntert haben, weil sie nur ihren eigenen Standpunkt sehen. Ich finde es auch nicht sehr produktiv, wenn man vor Beginn einer Hormontherapie sich kryptische Aussagen anhören muß, wie z.B. "Sie werden ruhig gestellt" oder "Sie werden in Ihren Aktivitäten sehr eingeschränkt werden.", usw. Für mich läuft vieles auch über den Geist, und ich habe auch trotz BK, Verlust meiner Haare und Chemo nicht aufgehört, mich als Frau zu fühlen! Zugegebenermaßen hat daran auch mein Mann einen großen Anteil, und dafür bin ich ihm wirklich dankbar!
Ich habe komischerweise den Verlust der linken Brust als weniger schmerzvoll erfahren, als den Verlust meiner langen, dunklen Haare. Vielleicht auch deshalb, weil ich nach der Narkose aufwachte und eine neue Brust hatte, die mir aus dem Rückenmuskel rekonstruiert wurde. Sie gefällt mir so gut, dass ich mir im nächsten Winter die andere Brust angleichen lassen werde.
Als mir die Haare 14 Tage nach der 1. Chemo ausgingen, habe ich sie mir selber abgeschnitten und abrasiert. Es fühlte sich an wie ein Opfer, das man einer dunklen, fordernden Göttin darbringt, um wenigstens weiter leben zu k önnen... Kein Wunder, dass das Abscheren der Haare in fast allen Kulturen als Bestrafung praktiziert wurde und wird!
Inzwischen habe ich einen Babyflaum am Kopf, den ich zweimal täglich penibel kontrolliere, um 2/3 weniger Augenbrauen und Wimpern, keine Achselhaare (Juchu!) und bereits wieder nachwachsende Borsten auf den Unterschenkeln, wo frau es am allerwenigsten braucht!
Ich wünsche uns allen viel Kraft und Mut für die noch ausstehenden Chemos, OPs, Bestrahlungen, Hormontherapien, usw.
Alles Liebe,
Carina
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