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Alt 17.10.2002, 17:06
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Hallo Allerseits,

bei meiner Mutter (48 jahre) wurde ´91 Brustkrebs diagnostiziert, mit OP und Bestrahlung behandelt, ´93 hatte sie dann befallene Lymphknoten, was mit einer Chemotherapie behandelt wurde. Sie erholte sich hundertprozentig und nach ein paar Jahren dachte keiner von uns dass das Schicksal uns wieder einholen würde.

Letztes Jahr im Oktober dann war ihr oft schwindelig und nachdem sie einmal umkippte unterzog sie sich den entsprechenden Untersuchungen. Diagnose: Gehirnmetastasen!
3 Stück an nicht operierbaren Stellen des Gehirns. Die erste Behandlung war eine Ganzhirnbestrahlung, nach welcher es ihr sehr schlecht ging und die auch nicht viel brachte. Der geistige Zustand verschlimmerte sich immer mehr, was ihre Warnehmungsfähigkeit, und Persönlichkeit betrifft. Sie konnte nicht mehr lesen, keine laute Akustik mehr ertragen und mir erscheint es dass sie sich damals ins Bett legte um zu ruhen und bis heute nicht mehr aufgestanden ist...dann folgten das erste mal Krampfanfälle. Daraufhin wurde sie mit einer sehr hohen Dosis Kortison behandelt, was die Lebensqualität nicht verbesserte sondern nur dafür sorgte, dass die Anfälle wegblieben. Dann entschied man sich für stereoaktische Bestrahlung der einzelnen Metastasen, das war vor ungefähr fünf Monaten. Nachdem das Kortison abgesetzt werden konnte war langsam aber sicher Besserung in Sicht. Sie wurde im ganzen etwas aktiver, war wieder zur Kommunikation bereit, konnte wieder ab und zu lesen, auch wenn die Augen schlechter geworden waren, die Bewegungsmotorik hatte sie wieder einigermassen unter Kontrolle. Doch drei Monate später war die Leiste (Lymphknoten) und der Unterleib befallen und alles wurde operativ entfernt. Eine Chemotherapie wurde angeordnet. Nach Beginn dieser Chemo ging es ihr im Hinblick auf das vergangene Jahr richtig gut. Die OP-Wunden verheilten relativ gut, obwohl sie Diabetikerin durch die Kortisonbehandlung geworden war und sie vertrug die Chemo sehr gut. Es ging ihr sogar vor einem Monat so gut, dass sie an manchen Tagen einen richtigen Spaziergang durchhielt und wieder mal ab und zu rausging...Jetzt vor einer Woche hatte sie wieder mehrere Krampfanfälle in kurzen Abständen. Die Untersuchung ergab: Die Metastasen im Gehirn sind minimal gewachsen und es haben sich wieder Ödeme gebildet. Sie bekommt noch die Chemo für den Unterleib und die Lymphe und fürs Gehirn wird sie jetzt noch eine zusätzlich bekommen.

Sie ist innerhalb eines Jahres ein anderer Mensch geworden, von der starken beschützenden Mutter (die selbst ihr Leben lang Altenpflegerin war) zu einem fast bettlegerischen, leidenden, sehr kranken Menschen, der nicht mehr alleine sein kann.

Die Chemotherapie die sie nun zusätzliche gegen die Gehirnmetastasen bekommt, ist ihre letzte Chance für den Kopf sagen die Ärzte. Trotzdem ich das ganze jetzt seit einem Jahr mitmache und meine Mutter seitdem mehr im Krankenhaus ist als zu Hause, kann ich nicht glauben, dass sie bald schon sterben kann...

Wer von euch hat ähnliche Erfahrungen, befindet sich in ähnlicher Situation?
Kann mir irgendjemand sagen w-i-e ein Mensch an den Folgen der Gehirnmetastasen sterben wird? innerhalb eines Krampfanfalles, hört das Herz auf zu schlagen? fällt man ins Koma? ich habe keine Vorstellung davon....

Vielen Dank
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