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Alt 30.01.2009, 22:07
Anastra Anastra ist offline
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Standard AW: Kleinzelliger Bronchialkrebs mit vielen Metastasen

Hallo Annika, Bibi und Diana

Ich danke euch für eure Antworten. Ich bin so froh dass ich hier einfach alles schreiben kann und das verstanden wird.

Ich war heute bei meinem Hausarzt, der mir direkt ansah wie es mir geht. Er hat mir nun eine Addresse von einem Psychoonkologen gegeben. Nun liegt sie vor mir, was ich nun daraus mache wird sich zeigen.
Einerseits denke ich ich schaffe das alles nicht und muß mir Hilfe holen, vielleicht auch eine Stelle finden, wo ich meinen Ballast abwerfen kann - nicht nur schreiben sondern auch sagen/diskutieren/bereden.
Andererseits denke ich, das schaffe ich schon und da muß ich einfach durch.
Ich bin so hin und hergerissen.
Wahrscheinlich habe ich auch zuviel Angst davor ein Antidepressiva zu nehmen. Ich arbeite in einem Wohnheim für Behinderte und kenne daher viele solcher Präparate. Ich weiß nicht ob ich das nehmen möchte. Ich hadere noch sehr mit mir. Habe aber auch Angst dass ich nachher so tief in diesem Loch sitze, dass der Weg daraus nicht mehr zu schaffen ist. Lieber hätte ich glaube ich nur eine Gesprächstherapie.

Ich habe es bei meinem Vater heute nur kurz und knapp angesprochen, dass ich mir wünsche mehr einbezogen zu werden. Ich habe nicht das bisher gesagte wiederholt oder zu werten versucht. Und es scheint angekommen zu sein, weil heute das Thema "Beerdigung" zur Sprache kam. Schrecklich sage ich euch. Ich mußte sehr mit den Tränen kämpfen. Jetzt kann ich ihnen freien Lauf lassen. Einerseits tat es aber auch gut gemeinsam darüber zu reden. Ich kann das auch alles noch gar nicht wiedergeben, das muß ich nun erstmal verarbeiten.

Vielen Dank für die Links Annika. Ich konnte heute auch kurz mit unserer früheren Nachbarin sprechen, die bei einem Ambulanten Pflegedienst arbeitet. Sie meinte wenn die Leukos unter 0,5 fallen müsste mein Vater ins Krankenhaus in ein Isolierzimmer. Sie konnte mich sehr beruhigen. Auch schätze ich den Onkologen als sehr gewissenhaft ein. Ich habe ja schon geschrieben wie gut ich mich da fühle. Ich habe es in der Praxis auch schon mehrfach erlebt, dass der Arzt Patienten mit schlechten Blutwerten ins Krankenhaus überwiesen hat und gar nicht mehr nach Hause gelassen hat. Ich denke wenn die Werte bedrohlich wären, hätte er bei meinem Vater auch so reagiert und ihn nicht ins Wochenende nach Hause geschickt.


So und nun versuche ich etwas zur Ruhe zu kommen und abzuschalten. Ausserdem wartet mein Katerchen schon auf mich. Er muß mich doch immer wieder trösten, wenn die Tränen fliessen....

Ich wünsch euch einen schönen Abend. Werft mal einen Blick in den Himmel. Leuchten die Sterne heute nicht besonders hell und wunderschön....

Liebe Grüße Anastra
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Mein Daddy: endgültige Diagnose am 24.12.2008 kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metas in Leber, Knochen, Lunge und Lymphknoten.
12.08.2009 - Jetzt hat der Himmel einen Engel mehr
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