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Alt 21.09.2008, 15:38
pialotte pialotte ist offline
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Standard AW: Hochmalignes Non-Hodgkin Lymphom der T-Zellreihe

Hallo ihr lieben,
heute gehts mir schon ein wenig besser, meine Erkältung hält noch an, aber ich habe wieder ein wenig Energie getankt.

Vielen Dank für die lieben Worte! Es ist sehr schön!

Beate, eine Patientenverfügung gibt es noch nciht, aber es wird das nächste sein, was ich klären möchte. Ich habe aber auch schon drüber nachgedacht und will es auf jeden Fall ansprechen.

Was das Verhältniss zwischen seiner Mutter und ihm angeht,ist es so, dass seine komplette Familie 500 Km gen Süden von uns wohnt. Ich, für meinen Teil, habe erst jetzt wieder ein bisschen Kontakt zu Ihnen, aber jahrelang überhaupt nicht.
Mein Vater hat auch eher weniger Kontakt zu denen, obwohl er immer mal mit seiner Mutter telefoniert hat. Seitdem er krank ist, telefonieren sie mindestens einmal die Woche.
Ich finde es nicht schlimm, dass ich keinen Kontakt zu meinem Vaters Familie habe. Es ist zeitweise sehr doof gelaufen und mittlerweile habe ich mit denen abgeschlossen. und dies ist auch okay so.
Meine Eltern sind seit knapp zehn Jahren getrennt und wir mussten uns sehr viele Vorwürfe anhören damals. Meine Mutter war natürlich schuld an allem und man hat sehr viel schlechtes über sie geredet. Mein Vater hat es ignoriert und ich habe die Konsequenz gezogen mich teils von ihnen abzuwenden... und mittlerweile ist es mir egal, ich finde es ab und an sehr schade, aber man kann nichts erzwingen...
Ja wir habe auch unsere Mutter, sie sind zwar geschieden, aber auch meine Mutter ist für meinen Vater und natrülich ihre Kinder immer da. Sie gibt uns ab uns zu Tipps und wenn wir ihn mal nicht besuchen können, dann macht sie das. Sie haben ein recht gutes Verhältniss mittlerweile.
Man kann aber unsere Familienverhältnisse (zu meinem Vaters Familie) nicht eben mit einem Absatz erklären, aber nun habe ich es kurz angerissen, damit ihr ein bisschen im Bilde seid.

Die Ärztin im Krankenhaus wird uns ein Gespräch mit dem sozialen Dienst vermitteln, damit wir ein wenig schauen können was es noch für Möglichkeiten für uns an Hilfe gibt.
Evt auch Hilfe, die man Vater annimmt.

Es kann gut sein, Beate, dass mein Vater einfach nur ein wenig Zeit braucht, das denken die Schwestern und Ärzte im übrigen auch! Und das finde ich ist dann das schwere. Es müsen eigentlich ein paar Dinge entschieden bzw gemacht werden, wie zB. die Patientenverfügung, aber wenn mein Vater noch nicht so weit ist, dann wird er auch all diese Sachen bzw Hilfen auch nicht annehmen wollen. Es ist schwer sich darein zu versetzen in meinen Vater. Ich stelle es mir manchmal sehr grausig vor, dass er genau weiss, was los ist und eine Höllen Angst haben muss. Ich bin das komplette Gegenteil meines Vaters, also auf jeden Fall in Bezug auf die Kommunikation, Freunden und vieles mehr. Ich rede immer über alles, weil es ja auch erleichtert.

Ina, meine Mutter hat uns auch ein Hospiz vorgeschlagen. Wenn ich mein Vater wäre, würde ich dies auch machen, weil ich, durch ein Praktikum bei der Zeitung, mal in einem Hospiz sein durfte. Es war sehr schön dort, ein warmer ruhiger Ort mit Menschen die immer für Dich da sind.
Ich weiss nur nicht, ob mein Vater das genauso sieht.

Er ist ein dickkopf, der wenig über sich redet. Am liebsten regt er sich über Sachen auf , die hätten besser sein können. So war er schon immer.

Meine Schwester und ich sind uns schon einig, dass wir, so lange dies machbar ist, für meinen Vater da sind und das alltägliche um ihn herum für ihn erledigen. Ich muss dazu sagen, dass meine Schwester Altenpflegerin ist und einfach desöftern damit zu tun hat. Sie wird, wenn es hart auf hart kommt, auch weiter gehen können, als ich. Aber auch dies werden wir sehen...

Ich bin schon sehr stark und habe auch viel Kraft. Ich habe zum Glück sehr viele Freunde, die immer für mich da sind. Eigentlich fühle ich mich der ganzen Sache schon gewachsen und ich habe auch noch die Kraft es durchzuführen. Natürlich kommen einem mitunter zweifel und man denkt, man schafft es nicht und geht womöglich kaputt an der Krankheit seines Vaters. Aber noch ist alles im grünen Bereich und ich habe mich noch unter Kontrolle und versuche natürlich auch an mich zu denken. Weil was bringt es meinem Vater, wenn ich auch nicht mehr kann... nichts!
Es ist in der Tat auch so, dass mir mein Körper schnell zeigt, wenn diese aufgebraucht ist, siehe nun die Grippe.
Ich habe aber auch viel vor und einen wunderbaren Job, bei dem ich mich immer sehr gut ablenken kann und auch Energie tanken kann.

Es ist schön zu wissen, dass ihr mir zuhört und mir Antwort bzw Mut gebt.
Und bitte habt keine Zweifel, ob ihr offen mit mir reden könnt. Das könnt ihr allemal. Dazu ist das Thema zu Ernst. Wenn mich Freunde fragen, sagen ich Ihnen auch immer ganz offen, was so bei mir geht und wie es um meinen Vater steht. Wenn ich dies nciht machen würde, würde ich ja innerlich kaputtgehen..
Also ich bin dankbar, wenn ihr mit offenen Ohren da seid und auch offen zu mir seid. DANKE...

So, nun muss ich nochmal ein bisschen an die frische Luft, damit meine Erkältung verfliegt

Ich und Euch alle und kann nur nochmal DANKE sagen.
Schön, dass es Euch gibt und ihr da seid.

Eure PIA

PS: Einen schönen Sonntag noch!

Geändert von pialotte (13.01.2009 um 15:47 Uhr) Grund: ergänzung
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