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Alt 30.06.2012, 09:31
Urenkel Urenkel ist offline
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Registriert seit: 27.06.2012
Beiträge: 7
Standard AW: ...suche dringendst ein paar Ratschläge...

Hallo ihr Lieben,
hier bin ich wieder...
Gestern habe ich zum erstenmal meine Uroma besucht
Am Anfang hatte ich mich richtig auf dem Besuch gefreut und wollte mir von der ganzen verzwickten Situation selbst ein Bild machen. Doch dann, als ich das KH und vor der Stationstür stand, bekam ich kalte Füße. Ich hatte irgendwie Angst, sie so zu sehen und ich wüsste nicht was ich zu ihr sagen sollte. Desweitern habe ich soviele leidende Patienten gesehen, die auch an Krebs erkrankt sind (die jüngste war 16 Jahre!!!!) Doch ich habe mich überwunden. Allerdings kam mir der Weg bis zum Zimmer ewig lange vor...
Als ich nun endlich im Zimmer war, war sie mit dem Körper zum Fenster gedreht. Ich war erschrocken, wie meine Uroma aussah! Ehrlich gesagt, ich hatte sie kaum wiedererkannt- ich dachte wirklich am Anfang,dass ich mich im Zimmer geirrt habe.. Sie war sonst immer top gestylt und jetzt plötzlich in Windeln! Das war anfangs zuviel für mich!!
Doch als sie mich ansah, war sie natürlich überrascht. Aber sie freute sich, sie freute sich so sehr... Mir fiel ein Stein vom Herzen. Das war das erstemal in der Woche, dass ich eine Bestätigung hatte, dass ich alles richtig mache.
Doch dann weinte sie gleich... Sie hat mir immerwieder erzählt, dass sie einen großen Tumor hat, der vom Eierstock bis zum Darm geht. Desweiteren ist er mit anderen Organen verwachsen. Leider weis ich immer noche keine genaueren Informationen, wie. z.B. die Größe u.s.w.
Ich wollte auch nicht nachfragen, weil sie wirklich mit den Nerven fertig war und ich mich selber bemühen musste stark zusein bei dem Thema vor ihr.
Dann sagte sie immer wieder: "Das sie so etwas noch mitmachen muss.."
Na ja dann habe ich das Thema OP angesprochen.
Da dachte ich mich tritt der Elch... Mir kam es so vor, als wurde ihr die OP eingeredet!
Ich bin mir zwar nicht sicher, aber es klang so. Wenn ich sie fragte, ob sie das wirklich wollte, nickte sie nur kurz und sagte "ich werrde meine schöne, neue Wohnung nie wieder sehen."
Sie hofft insgeheim so sehr, dass sie die OP nicht überlebt, denn sie ist sich jetzt erst bewusst, was dannach auf sie zukommt. Allerdigns hat sie vor ihr auch soviel Angst.
Ich weis einfach nicht weiter... Wenn sie mir doch nur einmal ins Gesicht sagen, könnte,dass das alles ihr freier Wille ist. Doch das konnte sie nicht!!!!
Natürlich machte ich ihr immer Mut, aber eins-zwei Tränen konnte ich mir auch nicht zurückhalten. Ich wollte doch stark vor ihr sein.
Ich weis nicht was die Ärzte alles untersucht haben, ich weis nur, dass diese Untersuchungen sehr schmerzhaft waren. Ich bin auch der Meinung, dass meine Oma von den Ärzten zu wenig aufgeklärt wird.
Meine Oma ist auch immer sehr eitel und es bricht ihr das Herz, dass sie nun Windel tragen muss und der Stuhl... na ja ihr wisst bestimmt....
Ihr ist sowas total peinlich, dass will sie alles nicht miterleben! Das merkt man total!
Na ja als ich den Raum verließ, war ich fix und fertig und total überfordert. Ich versuchte Auskünfte von Ärzten zu bekommen, doch ich bekam leider keine genaueren..konnte ich mir auch irgendwie denken...
Ach, doch eine Schwester sagte nur: "Das der Tumor sehr schnell wächst und sich vermehrt. Desweiteren sehen die Nieren von ihrer Leistung her auch nicht mehr sooo gut aus." Aber genaueres hat sie leider nicht gesagt.

Heute macht meine Mutti ins KH.

Ich weis nicht weiter, die OP ist schon Montag.. Wie würdet ihr jetzt an meiner Stelle handeln? Mir läuft die Zeit weg....

Ich melde mich nachdem Besuch meiner Mutti wieder.

P.s.
Meine Oma ist zwar körperlich sehr geschwächt (hat auch einen Katheter jetzte) und psychisch feritig. Aber sie ist geistig fit!!!!!! Das bestätigen auch die Ärzte. Ach ja und Spezialisten sind vorhanden im KH und während der OP.

Meinst ihr ich soll meine Oma versuchen eine zweit Meinung einzuholen? Ich glaube, die Zeit fehlt uns dazu und ich denke, da stoße ich auf Granit bei meiner Famile.
Vergesst bitte nicht, ich bin doch "nur" das 20-jährige Urenkel. Immernoch die Kleine für viele und die, die kaum Lebenserfahrung hat...

Das klingt vill böse.. Aber mein größter Wunsch ist einfach nur, dass meiner Uroma ihr letzter Wille akzeptiert wird und sie in Würde stirbt. Sie hatte zwar aufgrund des Krieges ein schweres Leben gehabt, aber auch ein schönes. Das sagte sie immer und sie freut sich bald bei ihrem Mann zu sein. Hat aber natürlich Angst davor.

Fühlt euch auch alle gedrückt von mir und wirklich ein großes Danke für eure Antworten.
Ich fühle bei jeden von euch mit euren "Geschichten" mit und bin auch immer für euch da. Desweiteren habe ich auch großen Respekt vor euch, wie ihr mit der Krankheit innerhalb der Familie und schließlich mit euch selbst so meistert. Klar habt ihr bestimmt auch mal schlechte Tage, aber das ihr trotz eure Situation noch für andere daseit... RESPEKT.. Das macht nicht jeder!!!!!!!!!
Aber vill verbindet so ein Schicksal auch?!?

Fühlt euch alle gedrückt von mir
-Kopf hoch an alle... Wir schaffen das gemeinsam!-
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