Einzelnen Beitrag anzeigen
  #25  
Alt 09.03.2005, 09:48
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard 1. Niere raus, 2. Niere nun auch befallen. HILFE !

Hallo, Uro,

mit fällt es nicht schwer, etwas zu Deiner Auffassung engmaschige Kontrollen eher beim nicht metastasierten NK zu machen, als beim primär metastasierten, zu sagen.

Kann es sein, dass Dein Bestreben bei Patienten mit metastasiertem NK sehr eingeschränkt ist, um nicht zu sagen, dass Du da in der Therapie wenig Sinn siehst? Wenn man liest, dass Du schreibst, dass man beim primär metastasierten NK "nur den Progress festzustellen hat", könnte man diesen Eindruck gewinnen - frei nach dem Motto: hat doch sowieso keinen Sinn, Patient ist abzuschreiben!?

Hast Du schon mal davon gehört, dass man nach IMT oder anderen Therapien Erfolge aufweisen kann ( Remission bis zur Vollremission oder Krankheitsstillstand ) um dann mit der Therapie ggf. vorläufig auszusetzen???

Könntest Du Dir vorstellen, dass man diesen Status engmaschig kontollieren MUSS, um ggf. wieder eine Therapie aufnehmen zu können ( müssen) oder aber die Therapie zu modifizieren???

Oder hat es bei bereits primär metastasierten Patienten sowieso keinen Sinn, da die ja laut Deiner "wichtigen" Statistiken sowieso schon so gut wie tot sind????

Ein auf die Niere beschränktes Karzinom wird nicht so schnell Veränderungen mit sich bringen, wie ein metastasiertes, und ich denke, dass es bei den zuletzt genannten Patienten durchaus sinnvoll ist, etwas zu tun, bzw. nach engmaschigen Kontrollen eine Therapie ggf. zu ändern bzw. zu modifizieren. Denn auch bei spärlichen Möglichkeiten gibt es immer noch Möglichkeiten, das Leben eines Patienten zu verlängern!

Bzgl. Sonogramm oder CT / MRT werden wir nicht auf einen Nenner kommen. Tut mir leid, aber da sind meine Erfahrungen anders. Und ich bin froh, dass wir Ärzte haben, die das genauso sehen und danach handeln. Ich möchte nicht in die Situation kommen, wie es hier vielen, vielen Schreibern gegangen ist: 1/2 jährlich oder sogar nur jährlich Sonogramm in der Nachsorge, nie war was zu erkennen, und dann war der Tumor plötzlich schon recht groß, als man mit CT kontrolliert hat...... Ich hoffe für den Patienten, dass Deine Leidenschaft für's Sonogramm nicht auch irgendwann einmal solche Befunde mit sich bringt. ( Logischerweise ist für eine OP-Indikation KEIN CT erforderlich, wenn der Tumor schon im Schall zu erkennen ist! Aber vielleicht zum Ausschluss Tumorenukleation oder Neprektomie? )

Genauso wie Du ja auch behauptest, dass ein Röntgen-Thorax zum Ausschluss von Lungenmetastasen ausreicht - schließlich kann man Deiner Meinung nach im Rö einen Verdacht ab 3mm außern und sehen. Ich sag Dir was: mein Mann hat multiple Lungenmetastasen schon seit Diagnosestellung. Sie liegen in einem Größenbereich von max. ca. 8 mm. Keine einzige dieser Metastasen ist bisher im Röntgenbild nachweisbar gewesen. Und dies nicht nur in EINEM Rö-Bild, sondern in mehreren,und befundet von mehreren Radiologen, die gezielt danach gesucht haben ( nachdem ihnen von uns gesagt wurde, DASS es Metastasen gibt! )!

Zu Deinem Absatz Aufklärung wann, wie oft CT oder MR oder US: da Du da wohl wenig davon hälst, mit den Patienten diesbezüglich zu reden, sondern von ihnen erwartest, dass sie Dir blind vertrauen ( wie Du ja auch Deinem Metzger, Automechaniker etc. vertraust ): Das ist ein häufiger Unterschied zwischen den "schneidenden Fachrichtungen" der Medizin und den Onkologen. Erstere ziehen es häufig vor, NICHT mit den Patienten oder nur wenig zu reden. Und damit sind sie für mich nicht die Richtigen. Ein Arzt ( oder auch Automechaniker, oder Bauunternehmer...), der nicht in der Lage ist oder nicht gewillt ist, mit mir über verschiedene Möglichkeiten zu reden, ist nicht MEIN Partner. Dazu ist mir mein Leben und meine Gesundheit zu wichtig.

Vertrauen ist gut - KONTROLLE IST BESSER!

Damit sollten wir die Diskussion abbrechen. Ich denke, dass viele Patienten oder Angehörige, die hier schreiben und lesen, nur verunsichert werden. Ich hoffe trotzdem und bin davon überzeugt, dass es auch in Zukunft bei Medizinern nicht nur "Gewissenlose" gibt / geben wird, wie Du schreibst ( man muss halt nur suchen ).

Mediziner, die ihren Beruf nur als "Job" betrachten, sind m. E. sowieso fehl am Platze. Und den Unterschied zwischen BERUF und BERUFUNG gab es schon vor langer Zeit. Menschen, die in ihrem Beruf nur Geld verdienen wollen, gibt es schon seit urewiger Zeit - die Medizin sollte nicht dazu gehören. Deshalb ist für mich die Statistik auch sooooo unwichtig - der Mensch, der hinter der Statistik steht, ist wichtig, und sonst nichts.

In diesem Sinne

Ulrike
Mit Zitat antworten