Einzelnen Beitrag anzeigen
  #281  
Alt 12.04.2005, 23:51
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

Hallo Elke,

es ist schade, dass ich mich für Dich nicht deutlich genug ausgedrückt habe und Du meine Meinung vielleicht deshalb falsch wiedergibst.

Ich habe mich mit vielen Suchtkranken unterhalten, besonders häufig mit Alkoholikern, mit Rauchern, mit Heroin-Kranken und mit Tablettensüchtigen.

Ich lehne keinen Menschen ab, sondern manche Verhaltensweisen. Ich bin gegen Sucht, nicht gegen Süchtige.

In der Diskussion hier ("unfreiwilliges Mitrauchen") ging und geht es nicht darum, ob jemand etwas mag oder nicht mag. Es geht darum, Menschen vor den Gefahren durch passives Rauchen zu schützen. Ich habe nicht dafür gesprochen, Rauchern das Rauchen zu verbieten, sondern dafür, ein rauchfreies öffentliches Leben für alle zu ermöglichen. Wer allein oder gemeinsam mit anderen Rauchern in seinem Zimmer oder Garten rauchen will, kann das tun. Er soll es nicht tun dürfen, wenn dadurch Kinder oder erwachsene Nichtraucher gefährdet werden.

Richtig ist auch, dass es viele andere Gefährdungen gibt, gegen die man etwas tun soll. Es ist aber unsinnig, KEINE Gefährdung zu bekämpfen, weil man nicht ALLE Gefährdungen auf einmal beseitigen kann. Deshalb ist es richtig, Menschen vor passivem Rauchen zu schützen, auch wenn man sie nicht sofort auch vor jeder anderen Gefahr schützen kann.

Das Autobeispiel kam ja hier einige Male vor. Ich bin (um nur ein paar Beispiele zu nennen) für Fahrverbote, wenn die Luft zu viele Feinstaubpartikel durch Autoabgase enthält. Ich bin für Dieselrußfilter und Katalysatoren in Dieselautos. Im Rahmen meiner Möglichkeiten handle ich entsprechend: Ich habe mich für ein Katalysatorauto entschieden, sobald das möglich und lange bevor es die Regel war. Ich habe auch Sicherheitsgurte sofort nach der ersten Einbaumöglichkeit gekauft und gebraucht, lange bevor sie in Serie ausgeliefert und ihr Gebrauch Pflicht wurde.

Du fragst etwas polemisch: "Aber lassen wir alles was schädlich ist??????????"

Meine Antwort für mich: Nein, ich tue nicht immer, was gut ist, und ich unterlasse nicht immer, was schädlich ist. Aber die Tatsache, dass ich Fehler mache, bringt mich nicht dazu, Fehler gut zu heißen. Und aus der Erkenntnis, dass nicht nur ich Fehler mache, ziehe ich den Schluss, dass Verbote manchmal sehr nützlich sind.

Ich denke gerne über jedes Argument nach, das Du hier schreibst. Ich bitte Dich aber sehr, meinen Argumenten nicht mit Unterstellungen zu begegnen wie der, ich hätte mich wohl nie mit einem Suchtkranken unterhalten, weil ich Suchtkranke ablehnen würde.

Liebe Grüße,

Christian H.
Mit Zitat antworten