Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 07.05.2006, 10:32
margit b. margit b. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 241
Standard AW: Diagnose T3C ?

Hallo Talli,
zuerst einmal tut es mir sehr leid, dass deine Mutter von dieser Krankheit betroffen ist. Ich kann dir trotzdem nur aus fester Überzeugung sagen: Verliert nicht die Hoffnung!

Vor fast genau 3 Jahren wurde mir (damals 44) von dieser Diagnose der Boden unter den Füssen weggezogen. Meine genaue Diagnose war pT3c N1 MX G3 und anfangs war nicht mal klar, ob ich überhaupt operiert werden kann. Ein ganz wichtiges Kriterium ist die OP, die ja bei deiner Mutter wohl optimal gelaufen ist. Bei mir waren auch beide Eierstöcke betroffen und ich hatte einen minimalen Herd auf dem Bauchnetz und eine Metastase in der Gebärmutter. Von 45 entnommenen Lymphknoten war einer ganz klar als Metastase erkennbar und zwei weitere waren wohl leicht infiltriert.

Die Aussage, dass der Krebs im "Anfangsstadium" entdeckt wurde, kann nicht ganz stimmen. Lies dir folgenden Link, da ist eine ganz gute Erklärung dazu http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...hlight=stadien
So wie ich die Situation sehe ergibt sich das Stadium 3c bei deiner Mutter wohl dadurch, dass auch am anderen Eierstock ein Tumor gefunden wurde, der bereits eine Ader umschlungen hat. Und dass auch Lymphknoten befallen waren, das ergibt dann wohl 3c. Allerdings ist für die Stadieneinteilung egal, ob ein Lymphknoten oder mehrer befallen sind. Wenn du die Befunde deiner Mutter siehst, wirst du vielleicht mehr wissen.

Wenn deine Mutter im Moment nicht mehr über ihre Erkrankung wissen will, dann ist das sicher in Ordnung. Sie hat ja jetzt schon genug damit zu kämpfen, die Situation zu verstehen. Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Anfangs war mir nur wichtig, einen Tag nach dem anderen zu "überstehen". Es war damals für mich beruhigend, dass die Ärzte von einer Chemo "zur Sicherheit" gesprochen haben. Meine Ärzte haben die Situation nicht verheimlicht, aber ich hätte wohl nicht viel mit Einzelheiten anfangen können. Erst als ich wieder zuhause war und mitten in der Chemo, da hab ich dieses Forum entdeckt und alle wichtigen Informationen gesammelt. Anfangs war es für mich sehr belastend, hier zu lesen. Auch die Statistiken haben mich sehr aufgewühlt. Heute weiss ich, dass eine Statistik rein gar nichts über mich als Einzelperson aussagt. Ich hatte vor zwei Wochen meinen "Jahrescheck" und bisher bin ich von einem Rezidiv verschont geblieben.

Auch wenn du 700 km von deiner Mutter entfernt wohnst, kannst du jetzt sehr viel für sie tun. Wenn sich deine Mutter nicht so gut mit dem Internet auskennt, kannst du für sie recherchieren. Es werden in der Zeit der Chemo wohl einige Fragen auftauchen, stell sie einfach, es wird dir sicher immer jemand antworten. Natürlich ist die Chemo hart, aber ich persönlich hab sie ganz gut vertragen und gar nicht mal soviele Nebenwirkungen gehabt. Es gibt heutzutage schon viele unterstützende Medikamente und deine Mutter hat Vertrauen zu ihren Ärzten - und das ist schon ein guter Anfang!

Deiner Mutter und dir wünsche ich alles Gute und vielleicht meldest du dich ja wieder mal!

Recht liebe Grüße

Margit

Geändert von margit b. (07.05.2006 um 10:42 Uhr)
Mit Zitat antworten