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Alt 02.04.2004, 23:40
Gast
 
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Standard Cervix-Carzinom - trotz regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen

Hallo Zusammen,

ich hatte im November 99 meine Tage völlig normal bekommen und dann traten ganz heftige Blutungen auf. Das Ganze zog sich eine Woche hin und ich war dreimal in der Zeit bei meiner Frauenärztin und einmal habe ich sie sogar abends privat angerufen und einen Termin für den nächsten Morgen, einem Samstag, bekommen. Das Ende vom Lied war, dass sie an dem Samstag beschloss, noch ein paar Tage zu überlegen,ob ich eine Hormontherapie machen soll, weil sie beim Ultraschall ein Myom in der Gebärmutter entdeckt hatte. In der nächsten Woche, war ich wieder wegen der Blutungen dort, und sie machte einen Abstrich und empfahl mir, statt einer Hormontherapie, eine Ausschabung. Die wurde nach5 Tagen gemacht und das Ergebnis der Gewebeuntersuchung durfte ich mir 6 Tage später bei meiner Ärztin anhören. Es waren Krebszellen gefunden worden und ihr Abstrich war ohne Befund!!! Sie wusste nicht warum!!!
Wenn ich die Blutungen nicht weiter gehabt hätte, dann wäre wegen dem Abstich, nichts weiter passiert, ausser, dass ich heute tot wäre.
Nach drei Wochen hatte ich die Wertheim-Op und der Tumor war schon fast 5 cm groß gewesen. Der operierende Arzt sagte mir, dass in maximal 2 Monaten alles zu spät gewesen wäre, weil der Tumor dann die angrenzenden Organe erreicht hätte.
Es war also 1 Minute vor 12 gewesen.
Aus Erfahrung weis ich, dass es so gut wie aussichtslos ist, gerichtlich gegen Ärzte vorzugehen. Wir haben einen Fall im Bekanntenkreis, wo eine Frau, eindeutig durch einen Narkosefehler gestorben ist, denn ihr Bruder ist Arzt und hat an der Farbe der Leiche sehen können, dass sie erstickt sein muss. Es war sogar versucht worden zu verhindern, dass er seine Schwester nicht mehr sehen sollte. Es gab ewige und sehr teure Prozesse und die verantwortlichen Ärzte kamen mit einer kleinen Geldstrafe davon, die sie aus der Portokasse bezahlen konnten......

Da konnte ich mir ausrechnen, welchen Erfolg ich erzielen würde, bei einem Prozess gegen meine Ärztin. Schließlich habe ich ja überlebt ,und anschließend einen Bericht im Fernsehen verfolgt, wo ganz genau gezeigt und beschrieben wurde, dass die Abstrichmethode von den Ärzten sehr oft nur oberflächlich gemacht wird, weil ein tieferes Eindringen in den Muttermund mit Schmerzen verbunden ist. Außerdem wurde gezeigt, dass es eine neue, sicherere und schmerzfreie Methode geben soll, die aber die Kassen angeblich nicht bezahlen.
Was soll man da noch denken, machen oder erhoffen?
Ich bin froh, durch diese schlimmen Blutungen überlebt zu haben, auch wenn ich mit lebenslangen und schlimmen Folgen der Bestrahlung leben muss.
Zu den Blutungen muss ich noch sagen, dass ich nach der Ausschabung einen HB-Wert von 7 hatte und der Normalwert liegt bei 14-16. Daran kann man auch sehen, wie stark ich geblutet habe und wie lange die Ärztin am Überlegen war, was sie wohl am besten empfiehlt.
Alles Gute

Lucie
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